Die Sanierung von Bestandsgebäuden ist aufwändig, vor allem wenn eine komplette Sanierung der Gebäudehülle geplant ist. Fassadenelemente, die nicht mehr in Einzelarbeit entstehen, sondern nach einem kompletten 3-D-Scan präzise vorgefertigt auf die Baustelle kommen, sollen künftig nicht nur schnellere, sondern auch qualitätsvolle Sanierung erleichtern und diese kostengünstiger machen. Das ist nicht nur eine technische Herausforderung, sondern auch eine für die gewerkeübergreifende Planung und Zusammenarbeit. Im Projekt lag der Planungsvorlauf, bei dem alle beteiligten Gewerke mit am Tisch waren, bei vier Monaten.
Energiesprong, ein aus den Niederlanden kommendes Konzept, steht für serielles Sanieren mit vorgefertigten Elementen auf den Net-Zero-Standard. Die Gebäude erzeugen dabei in der Jahresbilanz so viel erneuerbare Energie wie die Bewohner für Heizung, Warmwasser und Strom verbrauchen. Die meisten Projekte entstehen bislang in Nordrhein-Westfalen. „Erste Anfragen gibt es aber auch aus München, Hamburg und Baden-Württemberg“, berichtet Nadin Bozorgzadeh, Leitung Vertrieb beim Bauübernehmer B&O im Gespräch mit dem Gebäude-Energieberater.
Bei dem Projekt in Bochum wird der Net-Zero-Standard durch die Dämmung mit vorgefertigten Fassadenelementen in Holztafelbauweise und eine Energieversorgung durch vollflächige Photovoltaik-Module erreicht. Net-Zero bedeutet in Bochum, dass nach der Sanierung dort der KfW-Standard 55 erreicht wird. KfW 40 habe man knapp verpasst, erklärt Bozorgzadeh. Die Sanierungsarbeiten sollen bis Anfang 2022 abgeschlossen sein. Spannend ist an dem Bochumer Projekt unter anderem, dass auf die optische Gestaltung der Fassade viel Wert gelegt wird, um trotz vorgefertigte ...
