In Illertissen entsteht ein Mehrfamilienhaus mit 430 Quadratmetern Wohnfläche. Die Übergabe der fünf Wohneinheiten an die künftigen Bewohner ist Anfang 2026 geplant. „Was früher Monate dauerte, ist heute in Rekordzeit möglich, vom ersten Druckabschnitt bis zum geschlossenen Rohbau“, sagt Michael Oßwald, Geschäftsführer von Rupp Gebäudedruck.
Der Bau ist ein Gemeinschaftsprojekt der Rupp-Gruppe mit der Rupp Gebäudedruck, der Rupp Bauunternehmung und Holzbau Schirßner. Weitere Projektpartner sind Instatiq (mobiler 3D-Betondruck), Schwenk (Materiallieferant), Ingenieurbüro Mader (Planung und Statik) sowie die Firmen Gugelfuss und Beck+Heun (Fenster und Einbausystem).
Das baut sich ja wie gedruckt
Der 3D-Betondrucker Instatiq P1 der gleichnamigen Firma fertigt Wände millimetergenau nach einem digitalen 3D-Modell an. Ein Vorteil des 3D-Druckverfahrens sei die Möglichkeit, Öffnungen für technische Installationen direkt während des Druckprozesses zu integrieren, erklärt Markus Frasch, Geschäftsführer von Instatiq. Dies eliminiere die Notwendigkeit nachträglicher Arbeiten und reduziere den manuellen Aufwand im gesamten Projektverlauf.

Rupp Gebäudedruck
Die formgenau gedruckten Wandflächen sind an manchen Stellen aufgeraut, um dort später eine optimale Haftung für Putz oder Dämmung zu gewährleisten. Dies ermöglicht, direkt und ohne Verzögerung weiterzuarbeiten. Auch die Fenster können unmittelbar nach oder sogar während des Druckvorgangs eingesetzt werden.
Wohnungsbau in „Rekordzeit“
In das neuste Bauvorhaben des Unternehmens sind Erkenntnisse aus Forschung und Entwicklung eingeflossen. So hat das Unternehmen das statische Konzept angepasst: „Dadurch konnten wir die Wandstärke von 24 auf nur 20 Zentimeter reduzieren, wodurch wir wertvolle Wohnfläche zurückgewinnen“, sagt Statiker Martin Mader. Die Wände sind dabei vollständig tragend – ganz ohne Doppelwandsystem, zusätzliche Verstärkung oder Füllung.
Gedruckt werden sie mit Transportbeton des Unternehmens Schwenk. „Dabei handelt es sich um konventionellen Beton, nicht etwa um eine Spezialmischung. Auch das trägt dazu bei, die Kosten niedrig und die Geschwindigkeit hochzuhalten, weil wir auf Baustoffe zurückgreifen, die schnell verfügbar sind“, erklärt Thomas Neumann, Entwicklungsleiter bei Schwenk.
Das genaue 3D-Verfahren spart Zeit und Ressourcen ein. Dennoch ist es ein zeitlich streng bemessenes Vorhaben. Geschäftsführer der Rupp Gruppe Fabian Rupp ist optimistisch: „Ein perfekt getakteter Prozess – digital geplant, effizient gebaut. So kommen wir und damit unsere Kunden in Rekordzeit zu ihrem neuen Zuhause“. ar / Quelle: Rupp Gebäudedruck