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Stromgestehungskosten: Erneuerbare Energien deutlich überlegen

Forscherinnen und Forscher des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE haben die fünfte Auflage ihrer Studie zu den Gestehungskosten für Strom aus erneuerbaren Energien vorgelegt. Darin analysieren sie die aktuellen Kosten und prognostizieren die weitere Entwicklung auf Basis von technologiespezifischen Lernraten und Marktszenarien bis zum Jahr 2040. Demnach erzielen erzielt Photovoltaik je nach Anlagentyp und Sonneneinstrahlung aktuell Stromgestehungskosten zwischen 3,12 und 11,01 Cent pro Kilowattstunde. Die spezifischen Anlagenkosten liegen je nach Anlagentyp bei 530 bis 1.600 Euro pro Kilowatt. PV-Batteriesysteme machen einen wachsenden Markt im deutschen Stromsystem aus. Deshalb hat sie das ISE-Team in ihrer aktuellen Studie zum ersten Mal in den Vergleich aufgenommen. Das Ergebnis: Die Stromgestehungskosten für PV-Batteriesysteme liegen heute zwischen 5,24 und 19,72 Cent pro kwh. „Die große Bandbreite ergibt sich durch hohe Kostenunterschiede zwischen den verschiedenen Batteriesystemen“, erläutert Projektleiter Christoph Kost. 

Stromgestehungskosten für erneuerbare Energien und konventionelle Kraftwerke an Standorten in Deutschland im Jahr 2021. Spezifische Anlagenkosten sind mit einem minimalen und einem maximalen Wert je Technologie berücksichtigt. Das Verhältnis bei PV-Batteriesystemen drückt PV-Leistung in Kilowatt peak gegenüber Batterie-Nutzkapazität in Kilowattstunden aus.

Fraunhofer ISE

Stromgestehungskosten für erneuerbare Energien und konventionelle Kraftwerke an Standorten in Deutschland im Jahr 2021. Spezifische Anlagenkosten sind mit einem minimalen und einem maximalen Wert je Technologie berücksichtigt. Das Verhältnis bei PV-Batteriesystemen drückt PV-Leistung in Kilowatt peak gegenüber Batterie-Nutzkapazität in Kilowattstunden aus.

Sinkende Anlagekosten führen auch beim Windstrom zu sinkenden Gestehungskosten. Sie liegen bei Onshore-Windenergieanlagen zwischen 3,94 und 8,29 Cent pro Kilowattstunde, bei Offshore-Windkraftwerken wegen höherer Betriebs-, Finanzierungs- und Installationskosten  zwischen 7,23 und 12,13 Cent pro Kilowattstunde. Potenzielle neue konventionelle Kraftwerke dagegen kommen in Deutschland wegen höherer CO2-Kosten nicht unter Stromgestehungskosten von 7,5 Cent pro Kilowattstunde.

Fraunhofer ISE prognostiziert weiter sinkende Stromgestehungskosten mit erneuerbare Energien

„Durch weitere technologische Fortschritte werden PV-Anlagen – auch Dachanlagen – und Windenergieanlagen an windreichen Standorten bis zum Jahr 2040 die durchschnittlichen Stromgestehungskosten aller fossilen Kraftwerke deutlich unterbieten“, beschreibt Kost die weitere Kostenentwicklung. Die Stromgestehungskosten werden auf Werte zwischen 3,58 und 6,77 Cent pro kwh bei kleinen PV-Dachanlagen und zwischen 1,92 und 3,51 Cent pro kwh bei Freiflächenanlagen sinken, prognostiziert er. Die Anlagenpreise würden voraussichtlich bei Kleinanlagen auf bis zu 615 bis 985 Euro pro Kilowatt und bei Freiflächenanlagen auf unter 350 Euro pro Kilowatt fallen. Eine weitere Prognose des ISE-Teams: Im Jahr 2030 könnte die Stromerzeugung aus einem PV-Batteriesystem günstiger als aus einem Gas- und Dampf-Kraftwerk sein. Im Jahr 2040 können dann selbst kleine PV-Batteriesysteme Stromgestehungskosten zwischen 5 und 12 Cent pro Kilowattstunde erreichen. 

Neuinstallierte PV- und Windanlagen produzieren ab 2030 günstiger als bestehende konventionelle Kraftwerke

Vergleich von Stromgestehungskosten von erneuerbaren Energien mit Betriebskosten von bestehenden fossilen Kraftwerken im Jahr 2021, 2030 und 2040.

Fraunhofer ISE

Vergleich von Stromgestehungskosten von erneuerbaren Energien mit Betriebskosten von bestehenden fossilen Kraftwerken im Jahr 2021, 2030 und 2040.

Das Forschungsteam am Fraunhofer ISE hat außerdem die Stromgestehungskosten von neuen EE-Kraftwerken mit den Betriebskosten von bestehenden konventionellen Kraftwerken verglichen. Es zeigt sich, dass im Jahr 2021 die Stromgestehungskosten erneuerbarer Energien auf der Höhe der Betriebskosten von konventionellen Kraftwerken liegen, wenn nicht sogar darunter. Bis zum Jahr 2030 erzeugen die bestehenden fossilen Kraftwerke jedoch noch Strom mit stark steigenden Betriebskosten. Grund hierfür sind Prognosen, die einen CO2-Preis von über 100 Euro pro Tonne im Jahr 2030 erwarten lassen. „Das bedeutet eine hohe Marktdynamik, was die Investitionen in neue erneuerbare Kraftwerke betrifft, da die Unternehmen lieber in neue EE-Anlagen investieren werden als diese hohen Betriebskosten zu tragen“, sagt Kost. Allerdings müsse dafür gesorgt werden, dass genügend Flächen und Kraftwerkskapazitäten für Photovoltaik und Windkraft zur Verfügung stünden. Quelle: Fraunhofer ISE / jb

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© Fraunhofer ISE
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BHKW — Wirtschaftlichkeit und Auslegungskriterien (Teil 2)

Selbst genutzt ist viel gespart

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Im ersten Teil wurde in GEB-Ausgabe 4/2012 aufgezeigt, welche enormen ökologischen und gesamtwirt-schaftlichen Vorteile sich mit Kraft-Wärme-Kopplung (Blockheizkraftwerken) erzielen lassen. In diesem zweiten Teil werden nun BHKW unter betriebswirtschaftlichen Bedingungen unter die Lupe genommen. Hierzu sind zunächst die Stromgestehungskosten eines BHKWs zu bewerten, die sich hauptsächlich aus den Kapitalkosten, den Brennstoffkosten sowie den Kosten für die Vollwartung der Anlage zusammensetzen.