In der deutschen Heizungsindustrie sind alle „ready“. Der Gas-Brennwertkessel heizt „H2-ready“, die Ölheizung wird „Future Fuels ready“ installiert und die Branche bezeichnet sich insgesamt als „Green Deal ready“. Ready heißt auf Deutsch „bereit“ oder „verfügbar“. Was der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) damit meint: dass die Branche bereits Heizgeräte entwickelt hat und anbietet, die Erdgas mit einer 20-prozentigen Wasserstoff-Beimischung oder mit 33 Prozent Bioanteilen versetztes Heizöl verbrennen können – auch wenn es an diesen neuen Brennstoffen noch mangelt. Auf diese Weise nähert sich die große Branche in kleinen Schritten dem Ziel der Wärmewende. Und Unternehmen können mit Aussprüchen wie „Öl kann Teil der Energiewende sein“ für sich als „Greentech Company“ oder für ihre „Green Energy Ready Solutions“ werben.
Heizungsgrößen widerstehen der Coronakrise...
Tatsächlich haben fast alle großen deutschen und internationalen Heizungsanbieter bei der ISH digital neue Wärmepumpen vorgestellt, darunter Hochtemperatur-Modelle für die Sanierung, hocheffiziente Aggregate mit Invertertechnologie und solche mit hohen Leistungen für Großprojekte. Vor allem präsentierten sie aber Gas-Brennwertgeräte. Ein neuer Biomassekessel beispielsweise fand sich nicht unter den Neuheiten. Und auf die Frage einer Journalistin bei einer der live und digital organisierten Produktvorstellungen, welche Rolle die Solarthermie spiele, antwortete ein Konzernvertreter, dass Sonnenkollektoren in einer Hybridanlage höchstens 30 Prozent Emissionsminderung erzielen würden.
Die Produkte werden gekauft. Mehr denn je. Dass die deutsche Heizungsindustrie im vergangenen Jahr ...
