Der seriellen Sanierung im industriellen Maßstab wird seit einigen Jahren ein enormes Potenzial zugesprochen. Befürworter sehen darin eine qualitativ hochwertige und kostengünstige Option für die Komplettsanierung bestehender Gebäude, die gleichzeitig dem Fachkräftemangel im Bausektor begegnet. Im Rahmen einer Studie für das Umweltbundesamt haben das Buildings Performance Institute Europe (BPIE) und co2online die Marktsituation in Deutschland und Europa zur Umsetzung serieller Sanierung analysiert. Der Beitrag gibt einen Einblick in die Forschungsergebnisse.
Bild: BPIE und co2online
1 Eine serielle Sanierung umfasst die drei Aspekte Vorfertigung, Prozessoptimierung und Digitalisierung & Automation.
Bild: Energiesprong
2 Schemazeichnung des seriellen Sanierungsprinzips mit vorgefertigten Bauelementen
Was ist serielle Sanierung?
Die serielle Sanierung verbindet verschiedene Verfahren, die für eine beschleunigte und tiefgreifende Sanierung unabdingbar sind. Darunter fallen die Vorfertigung der Bauelemente im industriellen Maßstab, Standardisierung bei der Montage vor Ort, digitale Planungsmethoden über alle Leistungsphasen hinweg und digitales Monitoring sowie Prozessoptimierungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Alle genannten Aspekte werden derzeit in unterschiedlichem Maße in der Praxis eingesetzt [1].
International bekannt geworden ist die Komplettsanierung von Wohngebäuden mittels Vorfertigung auf ein Nullenergieniveau nach dem Energiesprong-Konzept (siehe auch GEB 7-2019, S. 10, Auf dem Sprung …). Dabei werden vorgefertigte Fassadenelemente, in die Fenster und Dämmung bereits integriert sind, vor die Bestandsfassade montiert. Ebenso sind die Dachelemente komplett vorf ...
