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Neun von zehn Haushalten unterstützen Energiewende

Die Nutzung von Energiewendetechnologien hat sich binnen Jahresfrist ausgeweitet. Fast jeder dritte Haushalt in Deutschland (32 %; Vorjahr: 29 %) ist bereits ein „Energiewender“ und nutzt mindestens eine entsprechende Technologie. In absoluten Zahlen sind das rund 13 Millionen Haushalte – 1,2 Millionen mehr als im Vorjahr. Vorreiter sind dabei einkommensstarke Haushalte, aber die einkommensschwächeren holen allmählich auf.

Am häufigsten genutzt werden aktuell Photovoltaikanlagen (12 %; Vorjahr: 9 %), Wärmepumpen und Solarthermieanlagen (jeweils 10 %; Vorjahr 9 % bzw. 10 %). Ein Elektroauto ist in 6 % (5 %) der Haushalte vorhanden. Die Anschaffung einer Energiewendetechnologie im laufenden Jahr haben sich 7 % der Haushalte vorgenommen. Am häufigsten sind dabei PV-Anlagen (7 %) und Batteriespeicher (6 %) geplant. Bei den Elektroautos zeichnet sich ebenfalls eine Zunahme ab: 3 % der Haushalte wollen 2023 eines anschaffen. Der relative Zuwachs ist bei den Elektroautos mit +50 % sogar am größten.

„Die Ergebnisse des KfW-Energiewendebarometers zeigen, dass die Menschen auch in Zeiten hoher Energiekosten der Energiewende eine sehr große Zustimmung entgegenbringen und viele von ihnen sich aktiv daran beteiligen wollen“, sagt Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW.

Fragt man nach den Hindernissen für die Umsetzung einer Energiewendemaßnahme, so werden am häufigsten wirtschaftliche Gründe genannt. 41 % der Immobilieneigentümer geben an, sich die Investition nicht leisten zu können (2021: 29 %) Der Anstieg dieses Sanierungshemmnisses zeigt sich über verschiedene Maßnahmen hinweg – von der Dämmung über den Einbau von Fenstern bis hin zur Anschaffung einer Photovoltaikanlage. Die Vermutung, dass sich die Investition nicht lohne, nennen 39 % als Hindernis. Auf Rang 3 rangiert mit 27 % die mangelnde Verfügbarkeit von Handwerkern. Die hohe Bedeutung finanzieller Gründe für das Ausbleiben von Energiewendeinvestitionen dürfte die gesunkenen finanziellen Spielräume vieler Haushalte infolge gestiegener Energiekosten bzw. des generell gestiegenen Preisniveaus widerspiegeln, sowie auch die stark gestiegenen Baukosten.

Der aktuellen Befragung von KfW Research zufolge spüren 60 % der Haushalte bei der Wärme- und Stromversorgung einen großen oder sehr großen Kostendruck (Vorjahr: 50 %). Haushalte mit Gas- und Ölheizungen liegen allerdings über dem Durchschnitt, Haushalte mit Wärmepumpe und Holzpelletheizung hingegen deutlich darunter. Rund 70 % gehen von weiter steigenden Heizkosten aus; über 20 % der Haushalte wurden diese zum Befragungszeitpunkt bereits angekündigt.

Die Haushalte reagieren unterschiedlich auf die gestiegenen Heizkosten. Dabei werden die Anpassungsmaßnahmen in Haushalten, die mit fossiler Energie heizen, häufiger genannt als in solchen, die mit klimafreundlichen Technologien heizen. Am häufigsten berichten die Haushalte, weniger heizen (70 %) und weniger Warmwasser verbrauchen zu wollen (55 %). Jeder dritte (36 %) Haushalt gibt an, an anderer Stelle zu sparen, um die höheren Heizkosten bezahlen zu können.

Viele Eigentümer ziehen eine energetische Sanierung in Erwägung. Fast ein Drittel gab an, darüber nachzudenken. Unter den Mietern haben übrigens immerhin 13 % der Haushalte ihre Vermieter auf eine energetische Verbesserung der Immobilie angesprochen. Und fast zwei Drittel der befragten privaten Vermieter (64 %) sehen auch selbst aktuell oder in den kommenden zehn Jahren einen Sanierungsbedarf bei ihrer vermieteten Immobilie. Immerhin 26 % dieser Vermieter mit Handlungsbedarf gaben sogar an, bereits für das laufende Jahr Dämmmaßnahmen oder den Austausch der Heizung zu planen. Quelle: KfW / pgl