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Baupolitik: Immobilienwirtschaft sieht noch Handlungsbedarf

Mit 7,6 Milliarden Euro ist das Bundesbauministerium  für 2026 mit einem Rekord-Etat ausgestattet. Zu den wichtigsten Investitionen zählen unter anderem mehr finanzielle Unterstützung für den sozialen Wohnungsbau und klimafreundlichen Neubau. Und der so genannte Bauturbo soll durch verkürzte Fristen, den Wegfall von Bebauungsplänen sowie die Verlagerung von Verantwortung auf Genehmigungsbehörden und Planende mehr Tempo in die Umsetzung von Projekten bringen.

Immobilienwirtschaft fordert mehr Tempo

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Immobilienwirtschaft Deutschland (BID) ist trotzdem unzufrieden mit der Baupolitik. Zwar seien wichtige Impulse gesetzt worden, doch mangele es an Geschwindigkeit, Priorisierung und konkreten Umsetzungsschritten. Die BID begrüßt die beschleunigenden Ansätze, kritisiert jedoch neue Hemmnisse wie Zustimmungspflichten der Gemeinden und die Befristung bis 2030. 

Im Bereich KfW-Förderung fordert die BID eine Reaktivierung des Effizienzhaus-55-Standards sowie längere Fristen für bereits bewilligte Projekte. Dies könne den Bauüberhang deutlich reduzieren und Investitionsentscheidungen erleichtern. Die geplante Überarbeitung der Wohnungsbau-Förderprogramme erst ab 2027 sei aus Branchensicht zu spät – ein Vorziehen auf 2026 oder früher sei dringend geboten.

„Ohne klare Zeitpläne und entschlossene Umsetzung bleibt das Tempo im Wohnungsbau zu niedrig“, sagt Martin Kaßler, Geschäftsführer des Verbands der Immobilienverwalter (VDIV), der Mitglied in der BID ist. „Die kommenden Monate sind entscheidend, um die Weichen für eine erfolgreiche Transformation zustellen.“ Quelle: VDIV / ms

Die wichtigsten Investitionen des Bauministeriums im Überblick

  • Der soziale Wohnungsbau wird schrittweise erhöht. Für 2026 sind Programmmittel von 4 Milliarden Euro vorgesehen, für 2027 5 Milliarden Euro und für 2028 und 2029 jeweils 5,5 Milliarden Euro.
  • Die Programmmittel für die Neubauprogramme "Klimafreundlicher Neubau" (1,1 Milliarden Euro), "Klimafreundlicher Neubau im Niedrigpreissegment" (650 Millionen Euro) und "Wohneigentumsförderung für Familien" (250 Millionen Euro) sollen im neuen Sondervermögen Infrastruktur und Klimaneutralität ausgebracht werden.
  • Ebenfalls im neuen Sondervermögen vorgesehen sind Programmmittel für die Sanierungsprogramme "Jung kauft Alt" (350 Millionen Euro) und "Gewerbe zu Wohnen" (2026 mit 360 Millionen Euro). 
  • Das Programm Energetische Stadtsanierung soll im Klima- und Transformationsfonds (KTF) mit Programmmittel in Höhe von 75 Millionen Euro fortgeführt werden.
  • Die Städtebauförderung wird 2026 auf eine Milliarde Euro angehoben, 2027 auf 1,2 Milliarden Euro, 2028 auf 1,4 Milliarden Euro und 2029 auf 1,58 Milliarden Euro.
  • Geld aus dem KTF ist außerdem für die Programme Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur (SJK) und Urbane Räume vorgesehen. Zusätzliche 160 Millionen Euro sind für die Förderung innovativer Sport- und Bewegungsräume im Einzelplan 25 des Bauministeriums eingeplant.
  • Die Mittel für die Gründung des Bundesforschungszentrums für klimaneutrales und ressourceneffizientes Bauen sind gesichert. Für 2026 sind 15 Millionen Euro vorgesehen.
  • Quelle: Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen