Vom Großen ins Kleine

GEB Redaktion: Herr Vogeley, was sind die Erfolgsfaktoren für eine gelungene Quartierssanierung, und mit welchen Herausforderungen sind solche Konzepte verbunden? Vogeley: Es ist im Vorfeld wichtig, die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen, sprich die unterschiedlichen Erwartungen zu klären. Man muss sich zum Beispiel fragen, wie komme ich zu einer energetischen Weiterentwicklung des Quartiers? Wie sieht meine Bewohnerstruktur aus? Habe ich einen Gewerbeanteil? Wurden bereits Nahwärmekonzepte erarbeitet? Wie ist die Infrastruktur? In der Regel mangelt es den Eigentümerinnen und Eigentümern bereits am Grundwissen für eine effiziente energetische Sanierung ihrer Gebäude. Finanzielle Restriktionen kommen hinzu – daher sind für eine Quartiersanierung viel Information und Aufklärung nötig. Welchen Einfluss haben die unterschiedlichen Besitzverhältnisse im Quartier auf das Gesamtkonzept? Kienzlen: Die verschiedenen Eigentumsverhältnisse beeinflussen das Konzept wesentlich, beziehungsweise vor allem dessen Umsetzung. Je heterogener die Eigentümerstruktur ist, mit umso mehr Menschen muss ich kommunizieren und sie überzeugen, bei der Umsetzung mitzumachen. Wenn ich eine homogene Eigentümerstruktur habe, also zum Beispiel wenige Wohnungsbau-gesellschaften oder -genossenschaften, stehen mir wenige und in der Regel auch professionell agierende Eigentümer gegenüber, mit denen Entscheidungen sehr viel einfacher und schneller herbeizuführen sind. Welches sind die problematischeren Besitzverhältnisse? Kienzlen: Vor allem der Streubesitz. Viele Eigentümer machen das Leben mühsam. Es ist nicht grundsätzlich so, dass der Privateigentümer der schwierigere Partner ist. Es ist vielmehr die Summe der vielen ...