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Energiesparen beim Trinkwasser birgt gesundheitliche Risiken

Energiesparen lautet angesichts der Energiekrise das Gebot der Stunde. Wirtschaftsminister Robert Habeck hat schon vor längerem an die deutsche Bevölkerung appelliert, beim Duschen zu sparen. Die Botschaft kam an: 86 Prozent der Deutschen wollen Warmwasser sparen, um die Energiekosten zu senken. Das haben die Marktforscher:innen von GFK im Auftrag des Gebäudetechnikunternehmens Viega ermittelt. Demnach wollen die Menschen vor allem beim Duschen sparen (66 Prozent), aber auch beim Spülen (54 Prozent) und beim Putzen (51 Prozent). Sind das eher erfreuliche Zahlen, dürften sich Gesundheitsexpert:innen über eine anderes Umfrageergebnis weniger freuen: Denn fast die Hälfte der befragten Eigenheimbesitzer:innen hat mittlerweile die Temperatur ihrer Warmwasserspeicher abgesenkt. Dadurch lässt sich zwar einiges an Energie sparen, gleichzeitig steigt aber die Gefahr, dass sich Legionellen im Trinkwassersystem bilden. 

In jedem dritten Gebäude finden sich Legionellen

„Es ist verständlich, wenn Verbraucher derzeit versuchen, ihre Kosten zu reduzieren. Allerdings wird die damit verbundene Gefahr von Legionellen weithin unterschätzt“, erklärt Trinkwasserexperte Christian Schauer von Viega. Er weist darauf hin, dass die Temperatur von gespeichertem Warmwasser in einem Gebäude konstant über 55 Grad Celsius gehalten werden muss. Liegt die Temperatur darunter, vermehren sich gesundheitsgefährdende Keime und Bakterien. Schätzungen zufolge erkranken bis zu 30.000 Menschen in Deutschland jedes Jahr infolge von verkeimtem Wasser an Legionellose, einer schweren Form von Lungenentzündung. Etwa zehn Prozent der Fälle enden tödlich, so viele wie Straßenverkehr jedes Jahr tödlich verunglücken. Das Legionellen-Problem ist laut Schauer weit verbreitet: „Eine Auswertung von Probenahmen aller Gebäudearten im Betrachtungszeitraum von 2012 bis 2015 ergab bei etwa jedem dritten Gebäude mindestens einmal einen positiven Befund.“ In rund jedem sechsten Gebäude sei eine Überschreitung des technischen Maßnahmenwerts festgestellt worden, sodass Maßnahmen hätten eingeleitet werden müssen. Die Zahlen seien 2018 bestätigt worden. Quelle: Viega / jb

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