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VDMA-Analyse zur GEG-Novelle veröffentlicht

rawintanpin - stock.adobe.com

Eine neue Publikation zeigt, dass die GEG-Novelle Energie­effi­zienz, Kom­fort, Gesund­heit und Resi­lienz im Gebäude­betrieb sinn­voll vereinen kann.

Bis Mai 2026 ist die europäische Gebäuderichtlinie (EPBD) in nationales Recht zu überführen. Sie stellt den Gebäudesektor vor neue Anforderungen, angefangen bei der Gebäudeautomation bis hin zu verbindlichen Standards für die Innenraumluftqualität. Hierzu hat das Forum Gebäudetechnik vom Anlagen- und Maschinenbauverband VDMA eine Publikation veröffentlicht. Die Handreichung zeigt die konkreten Stärken und Schwächen des aktuellen Gebäudeenergiegesetzes auf und dient damit als Wegweiser für die Überarbeitung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG).

Effektive Maßnahmen im Gebäude umsetzen

Maßnahmen wie der hydraulische Abgleich, energetische Modernisierungsmaßnahmen an Aufzügen oder die konsequente Einführung energierelevanter Funktionen der Gebäudeautomation sind für Sascha Seiß keine Bürokratie, sondern bringen sofort spürbare Effekte: „Weniger Energieverbrauch, mehr Komfort, niedrigere Kosten – die Politik muss solche Hebel nutzen, da sie auch mit kurzen Amortisationszeiten verbunden sind. Die neuen europäischen Vorgaben sind eine echte Chance für einen Qualitätssprung.“ Seiß ist stellvertretender Vorsitzender des VDMA Forums Gebäudetechnik und Geschäftsführer der Firma Kone. 

„Die Gebäudeautomation spielt eine Schlüsselrolle, wenn es darum geht, mehr Energieeffizienz, eine digitale Steuerung, Sicherheit und Komfort im Gebäudebetrieb zu ermöglichen“, sagt Peter Hug, Geschäftsführer des VDMA Fachverbands Automation und Management für Haus und Gebäude. Daher müsse ihr eine besondere Rolle zukommen, die unter anderem eine aktive Energieregelung statt des reinen Monitorings im Gebäude vorsehen müsse. 

Potenzial aller Technologien ausschöpfen

Zudem sollte mit der GEG-Novelle das Thema Wasser stärker in den Fokus nachhaltiger Gebäudepolitik rücken. Laura Dorfer, Geschäftsführerin des VDMA Fachverbands Armaturen sowie des Industrieverbunds VDMA Sanitärtechnik und -design, erläutert: „In Wohngebäuden entfallen rund 40 Prozent des Energiebedarfs auf die Bereitung von Warmwasser. Effiziente Sanitär- und Installationstechnik kann wesentlich zur Senkung von Warmwasserverbrauch und CO2-Emissionen im Gebäude beitragen. Es braucht daher eine Modifizierung des bisherigen Paragrafen 85 GEG, um das Potenzial dieser Technologien verbindlich in Energieausweise einfließen zu lassen.“

Darüber hinaus sollten auch niedriginvestive Maßnahmen wie der hydraulische Abgleich sowie der Austausch von Heizungsarmaturen und Pumpen weiterhin verlässlich berücksichtigt werden. Auf diese Weise lasse sich der Ressourcenverbrauch senken und Klimaschutz mit Versorgungssicherheit und Zukunftsfähigkeit verbinden.

Drei zentrale Forderungen des VDMA Gebäudetechnik

● Erhalt, Absicherung und Weiterentwicklung der bewährten GEG-Regelungen, die für die Zukunftsfähigkeit des Gebäudebetriebs unverzichtbar sind, sowie die zügige Umsetzung der EPBD.
● Technologieoffene, planbare und langfristig gesicherte Rahmenbedingungen für Investitionen.
● Systematische Berücksichtigung von Komfort, Gesundheit, Sicherheit und Teilhabe.

„Mit unserem Papier liefern wir der Politik konkrete Orientierung, indem wir unter anderem aufzeigen, was sich bewährt hat und unbedingt erhalten bleiben sollte“, sagt Seiß. Die GEG-Reform sie die Chance, die Energiewende im Gebäudesektor auf ein solides Fundament zu stellen. Quelle: VDMA / ml