Wir wären sehr dankbar für die Hilfe einiger Experten oder Leute mit etwas Erfahrung in diesem Forum. Leider kann uns unser Energieberater zur Zeit nicht viel helfen, da er wegen anderer Anliegen nicht verfügbar ist.
Dies ist die Situation: Wir glauben, dass unser Installateur aus Zeitmangel und/oder aus anderen Interessen heraus nicht die richtigen Heizkörper in unser OG eingebaut hat.
Wir sind seit einen Jahr dabei, unser Einfamilienhaus energetisch zu sanieren. Es ist ein Altbau (Baujahr 1962, 140m2), massiv, mit Standard-Deckenhöhen von 2,5m (und 2m im UG). Wir haben bereits die Fassade einschließlich der Dämmung mit 16 cm Steinwolle im EG und OG, sowie 6 cm XPS im Sockelbereich saniert und wir haben neue PVC-Fenster mit Dreifachverglasung, um die KFW-Anforderung für ein energetisch effizientes Gebäude zu erfüllen.
Wir haben auch unsere Heizungsanlage komplett erneuert. Wir haben Fußbodenheizung in EG und Heizkörper in UG, OG und Dach. Unsere neue Heizungsanlage hat dann 2 Kreise und ist hybrid (Gas-Solar).
Wir haben 2 Hauptsorgen.
1. Größe der Heizkörper: Wir glauben, dass die installierten Heizkörper in allen drei Schlafzimmern überdimensioniert sind und im Bad sehr klein. Sie haben die folgende Geräte bei uns in OG montiert:
Elternzimmer (16m2)
Eingebautes Gerät: Arbonia Röhrenheizkörper 3200 mit 3 Säule/14 Glieder (H200cmxB63cm)-->2660W (bei 75/65/20)
Beide Kinderzimmer (jedes ist ca. 12m2)
Eingebaute Geräte: Arbonia Röhrenheizkörper 3200 mit 3 Säule/ 10 Glieder (H200cmxB45cm)-->1900W (bei 75/65/20)
Badezimmer (11m2)
Eingebautes Gerät: Kermi Casteo H180.9cmxB60cm-->878W ( bei 75/65/20)
Wie findet ihr das?
Uns wurde gesagt als Begründung, dass dies ein sehr komplexes Thema ist und dass wir auch die Vorlauftemperatur berücksichtigen müssen, etc. Aber wenn ich darüber lese, habe ich herausgefunden, dass Röhrenheizkörper tatsächlich nicht für niedrige Temperaturen so gut geeignet sind? Also hier ist meine zweite Frage:
2. Rohrenheizkörper in effizienten Gebäuden: Kann der Röhrenheizkörper bei niedrigeren Temperaturen effizient betrieben werden? Glauben Sie, dass diese Art von Heizkörpern vom BAFA finanziert wird? Sind die Flachheizkörper nicht viel geeigneter?
Unser Installateur hat in der Tat 3 konventionelle Flachheizkörper kleinerer Größe in unserem DG eingebaut, und in unserem UG haben sie auch Rohrenheizkörper eingebaut, aber kleinerer Größe (2 von je 1400W in unserem Hobbyraum, der 32m2 groß ist, und 1 von 1400W in unserem Waschraum, der 12m2 groß ist).
Wir befürchten, dass wir völlig falsche Heizkörper montiert haben, und das ist sehr schmerzhaft, besonders wenn man bedenkt, dass wir so viel in ein effizientes Gebäude investiert haben. Mal abgesehen davon, dass 2m hohe Heizkörper in den Schlafräumen auch nicht gerade schön sind und auch nicht billig...
Deshalb würden wir uns über jede Art von Hilfe und Anregungen freuen! Vielen Dank in voraus!
3 Antworten
Ergänzung zu Antwort 1:
Berechnungsunterlagen bedeutet: Heizlastberechnung (raumweise, nicht nur die Zusammenstellung), damit darüber eine Heizflächenauslegung erfolgen kann. Weiterhin Angabe der geplanten Systemtemperatur in den entsprechenden Heizkreisen (steht beim hydr. Abgleich).
Heizflächen überdimensionieren geht fast nicht, wenn der genannte Wärmeerzeuger ein Gasbrennwertgerät ist (wovon ich ausgehe).
Sehen Sie überdimensionierte Heizkörper nicht als Nachteil. Nutzen Sie es stattdessen, um die Vorlauftemperaturen im System weiter zu senken. Das erhöht die mögliche Ausbeute aus der Solarthermieanlage.
Sie haben völlig Recht: Es ist in der Tat schade, wenn man soviel Geld in die Hand nimmt, und die Anlage am Ende nicht so effizient betrieben werden kann, wie möglich. Ob das bei Ihnen der Fall ist, kann nur jemand beurteilen, der sich die Berechnung der Heizkörpergrößen anschaut. Hier im Forum werden Sie keine Antwort darauf finden.
Lassen Sie sich die Planungsunterlagen inkl. Berechnung des hydraulischen Abgleichs geben - dieser ist Pflicht für eine Bafa-Förderung, wobei hier das vereinfachte "Verfahren A" möglich ist. Falls es um eine KFW-Effizienzhaus geht, muss der Abgleich sogar zwingend nach dem ausführlichen "Verfahren B" erfolgen, mit genauer Berücksichtigung der Dämm-Maßnahmen. Wenn Sie Ihrem Installateur nicht vertrauen, sollten Sie eine andere Firma oder einen Fachingenieur für Gebäudetechnik um Überprüfung der Unterlagen bitten - bzw. Neuberechnung, falls erforderlich.
Dass Ihnen einige Heizkörper optisch nicht gefallen, ist eine andere Sache. Da stellt sich ja die Frage, was Sie bestellt haben...