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Verbände kritisieren Bündnis bezahlbarer Wohnraum

„Nur den Neubau zu betrachten, ist nicht zu Ende gedacht. Die energetische Sanierung des Gebäudebestands muss in den Fokus rücken, um ausreichend Wohnraum zu schaffen“, kommentiert Jan Peter Hinrichs, Geschäftsführer des Bundesverbands energieeffiziente Gebäudehülle (BuVEG), das vom Bündnis bezahlbarer Wohnraum vorgestellte Maßnahmenpaket. Demnach will der Bund wird Anfang 2023 die Neubauförderung neu ausrichten und ein Wohneigentumsprogramm auflegen. Außerdem will er darauf hinwirken, dass Regelungen in den Landesbauordnungen verankert werden, die das serielle und modulare Bauen erleichtern. Was Hinrichs zufolge fehlt sind Vorschläge für den Bestand: „Wir können nicht warten, bis die wenigen neuen Wohnungen gebaut sind, sondern müssen jetzt die Bestandsgebäude klimafit machen und so die Bezahlbarkeit durch weniger Verbrauch gewährleisten.“

DENEFF bezeichnet Bündnis bezahlbarer Wohnraum als aus der Zeit gefallen

Auch Christian Noll, geschäftsführender Vorstand der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz (DENEFF) hält mit seiner Kritik nicht zurück: „Das Bündnis hat den wichtigen Auftrag krachend verfehlt, in diesen Zeiten Antworten zu geben, wie Heizkosten als der Haupttreiber der Wohnkosten gesenkt werden können.“ Die Bestrebungen einiger Akteure im Bündnis, energetische Standards als Kostentreiber zu diskreditieren, würden jetzt jene Menschen teuer zu stehen kommen, die eigentlich hätten entlastet werden können. Nur durch mehr Tempo bei der energetischen Sanierung, insbesondere der Gebäude mit den höchsten Verbräuchen, würden sich die Energiekostenbelastung strukturell und dauerhaft verringern und die Klimaziele erreichen lassen. Aktuelle Studien würden belegen, dass die Energiepreissteigerungen Menschen in unsanierten Gebäuden etwa zehnmal härter treffen als solche in energieeffizienten Häusern.

Bündnis bezahlbarer Wohnraum setzt falsche Akzente

Der Verband fordert die Bundesregierung auf, vergangene Versäumnisse und Fehler zu korrigieren. Statt auf Zukunftsinvestitionen sei in der Krise bislang vor allem auf Entbehrungen und auf Subventionen für den Energiekonsum gesetzt worden. So sei die Förderung für hochwirksame energetische Sanierungen bereits im Sommer teils drastisch gekürzt worden, während parallel dreistellige Milliardensummen an neuen Schulden aufgenommen worden seien. Allgegenwärtige Spardusch-Appelle könnten nicht darüber hinwegtäuschen, dass zentrale klima- und verbraucherpolitische Vorhaben wie Mindesteffizienzstandards für die Gebäude mit den höchsten Energierechnungen immer noch nicht umgesetzt seien. „Das Bündnis für bezahlbares Wohnen hat zur Energiefrage leider nichts beizutragen und sich lieber am seit Jahren bekannten Versuch abgearbeitet, über Lebenszyklus- und Quartiersbetrachtungen das Thema Klimaschutz möglichst weit aus dem Verantwortungsbereich der Immobilienwirtschaft heraus in Richtung Energiewirtschaft und Baustoffindustrie zu schieben“, resümiert Noll. Quelle: BuVEG / DENEFF / jb

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