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Branchenzahlen 2023: Energiespeicher für Haushalte mit starker Entwicklung

Wie wird Energie in Zukunft effektiv gespeichert? Diese Frage rückte 2022 immer mehr in das Zentrum der Energiewende. Die Auswirkungen hat auch die Energiespeicherbranche wahrgenommen. Die erhöhte Aufmerksamkeit in vielen Bereichen bringt wachsende Marktzahlen mit sich. 3Energie-Consulting führte im Auftrag von des Bundesverband Energiespeichersysteme (Bves) die Branchenanalyse 2023 durch. Sie erfolgt seit 2018 jährlich und untersucht die Marktsegmente Haushalt, Industrie und Gewerbe sowie Systeminfrastruktur.

12,1 Milliarden Euro betrug der Umsatz von Energiespeichersystemen im Jahr 2022. Damit wuchs dieser um 31 Prozent von 9,2 Milliarden Euro im Vergleich zu 2021. Schätzungen zufolge wird für 2023 ein weiterer Anstieg um 38 Prozent erwartet, was zu einem Branchenumsatz von 16,7 Milliarden Euro führen soll. Als Gründe gibt der Bves besonders die erhöhte Nachfrage nach unabhängigen Systemen und Autarkiefähigkeit an, ausgelöst durch den Krieg in der Ukraine.

Autarkiebewusstsein treibt Haushalte an

Den größten Anteil und das größte Wachstum kann das Marktsegment Haushalte verbuchen. Machten Haushalte 2021 mit 4,4 Milliarden Euro nicht einmal die Hälfe der Gesamtbranche aus, erreichen diese 2022 mit 7,1 Milliarden Euro fast 60 Prozent. Für das Jahr 2023 wird vermutet, dass diese Entwicklung weiter anhält und mit einem Wachstum von 45 Prozent auf 10,3 Milliarden Euro erreicht. Gründe für den Anstieg sind die gestiegenen Energiepreise, Versorgungssicherheit und das Bedürfnis nach Unabhängigkeit. Bei Haushalten gibt es für wasserstoffbasierte Systeme auf niedrigem Niveau großes Nachfragewachstum.

Mit 2,4 Milliarden Euro machen 2022 Heimspeicher einen großen Anteil des Haushaltmarktes aus. Dabei verdoppelte sich der Wert von Heimspeichern 2022 fast. Der Grund dafür liegt im Photovoltaik-Ausbau. 75 Prozent der Haushalte, die eine Photovoltaikanlage installieren, haben auch einen Energiespeicher eingebaut. Speichersysteme sind auch in 40 Prozent der Fälle mit einer Wärmepumpe verbunden und zu 36 Prozent mit einem Elektroauto. Es wird erwartet, dass 2023 der Wert von einer Million Heimspeicher geknackt werden kann.

Wärmespeicher erlebten 2022 ebenso eine starke Entwicklung, die die erwarteten Werte deutlich übertrafen. 2021 machten diese noch einen Umsatz von 2,1 Milliarden Euro, was sich 2022 auf einen Wert von 4,7 Milliarden Euro steigerte. Ein ebenso starkes Wachstum wird für 2023 erwartet, sodass der Einbau von 500.000 Wärmepumpen vom Bves als realistisches Ziel angesehen wird. Probleme seien jedoch der anhaltende Fachkräftemangel und hohe Strompreise, so die Studie.

Industrie und Systeminfrastruktur steigen weiter

Eine Steigerung von 20 Prozent ist für das Marktsegment Industrie und Gewerbe 2022 zu erkennen, das insgesamt ein eher niedriges Umsatzniveau aufweist. Mit einem Wert von 1,5 Milliarden Euro wurden die Vorjahresschätzungen zwar verpasst, für das Jahr 2023 ist dennoch eine Steigerung von über 20 Prozent zu erwarten. Wasserstoffbasierte Speicher machen im Industriesegment 2022 rund 16 Prozent aus. Auch rechnet der Verband mit einer eine stetigen Entwicklung. Hemmend für den Industriemarkt insgesamt sind komplexe Fördermaßnahmen. Diese seien oft zu langwierig und die Genehmigungsverfahren zu kompliziert, ergaben Umfragen im Rahmen der Studie.

Das dritte Marktsegment der Systeminfrastruktur erlebte 2021 einen deutlichen Umsatzsprung. Für 2022 blieb dieser insgesamt auf einem ausgeglichenen Niveau. Der Umsatz von Pumpspeicher, der 2021 noch stark gestiegen war, verringerte sich leicht von 2,3 Milliarden Euro auf 2,1 Milliarden Euro. Großbatteriespeicher, hatten 2021 eine ähnliche Entwicklung gemacht, der Umsatz erhöhte sich von 678 auf 693 Millionen Euro. Für die Folgejahre erwartet der Bundesverband einen anhaltend starken Ausbau von Großbatteriespeicher. Die Zahl der Beschäftigten in der Energiespeicherbranche ist 2022 von 176.000 auf 201.000 angestiegen. Hemmend ist auch hier der Fachkräftemangel.

Chance Ausland, Problem Fachkräftemangel

Eine Befragung der Branche, die im Rahmen der Studie durchgeführt wurde, machte deutlich, dass deutsche Energiespeichersysteme immer mehr auch international vertrieben werden. 22 Prozent der Befragten machten 2022 mehr als 60 Prozent ihres Umsatzes im Ausland. Dabei wird für die Zukunft besonders auf dem nicht-europäischen Markt Entwicklungspotenzial erwartet. Das größte Hemmnis der Branche ist nach der Befragung der Fachkräftemangel. 80 Prozent der Unternehmen möchten einstellen. Weitere Probleme sind Lieferketten, gestiegene Zinsen und geopolitische Veränderungen. Außerdem sehen die Befragten politisch-regulatorische Veränderungen für die Zukunft als Hindernis. Großes Wachstum erwartet die Branche dafür für Heimspeicher, Systeminfrastruktur und E-Mobilität.

Die Bves Branchenanalyse 2023 wurde im Rahmen der Volta X vorgestellt, die vom 28.03.2023 bis zum 31.03.2023 in Stuttgart stattfindet. Quelle: Bves / fk