Er gehört zweifellos zu den Mitbegründern der Solararchitektur: Rolf Disch, quasi der erste Mensch auf der Sonne … ein kleiner Schritt für die Menschheit …, Sie wissen schon. Bereits 1969 gründete er in Freiburg sein Planungsbüro, unvergessen die Schlagzeilen, die sein Heliotrop 1994 auslöste: Das weltweit erste Plusenergiehaus – eine sich drehende Tonne mit Solarsegel obendrauf. Die Reaktionen darauf waren zwar geteilt, aber mit diesem Überraschungsei gelang ihm ein Coup, der ihn zum bekanntesten Solarpionier Deutschlands gemacht hat (ZEIT, 1994) und den er 2006 noch toppte, als er 60 Plusenergiegebäude und das „Sonnenschiff“ in der Freiburger Solarsiedlung baute. Jetzt, 15 Jahre später, steht in Schallstadt der Rohbau einer 115 Meter langen Plusenergie-Klimahauszeile kurz vor dem Abschluss. Drei Geschosse sind bereits fertig, es fehlen nur noch die eineinhalbgeschossigen Penthäuser mit großzügigen Dach-terrassen. Spätestens wenn die zahlreichen PV-Flächen auf den Dächern und Balkonbrüstungen montiert sind, die in Summe 470 kW Leistung aus den Sonnenstrahlen kitzeln sollen, wird auch für unbedarfte Bauzaungäste erkennbar, dass für die Bewohner der 83 Wohneinheiten ein ausgefeiltes energetisches Konzept erdacht worden ist: Der Solarstrom deckt den kompletten Energiebedarf für Strom, Raumheizung, Warmwasser und E-Mobilität. Ein erweiterbarer stationärer Speicher puffert 120 kWh, hinzu kommt mit der Zeit die mobile Speicherkapazität der Elektrofahrzeuge. Nach fünfzig Jahren überwiegend positiver Erfahrung mit dem solaren Bauen wurde nun der Architekt zum Bauträger, weil, wie er es sagt: „Will man bei den Menschen ein Umdenken erreichen, muss man es vormachen!“ S ...
