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Flächenheizung hält EFH aus dem Drucker warm

Sogar die Tageschschau berichtete von dem Einfamilienhaus aus dem 3D-Betondrucker im nordrhein-westfälischen Beckum. Zu sehen ist, wie sich eine Düse bewegt und den Druckmörtel schichtweise aufträgt. Nicht gezeigt wird, wie die Decken entstehen. Bei ihnen handelt es sich um Betonfertigteilplatten. Das Besondere: Der Einbau der Flächenheizung Black System von Aquatherm erfolgte oberflächennah zwischen den Gitterträgern unmittelbar auf der unteren Bewehrungslage der Elementdecken. Dadurch bleiben die Heiz-/Kühlregister nach dem Betonieren der Elementdecken vor Beschädigungen während der Bauarbeiten geschützt.

Mit Flächenheizung lässt sich auch kühlen 

Das System lässt sich mit niedrigeren Vorlauftemperaturen als konventionelle Heizungen beziehungsweise mit höheren Vorlauftemperaturen als andere Kühlsysteme betreiben. Dafür sorgt der geringe Abstand der Registerrohre und der dadurch erzielten quadratmeterbezogenen hohen Flächendichte. Aquatherm produzierte das System nach Kundenwunsch in Größen von 24 Zentimeter mal 60 Zentimeter bis 48 Zentimeter mal 500 Zentimeter, insgesamt Register mit einer Fläche von 97,4 Quadratmetern. Der Hersteller stattete sie mit einem Kontrollsystem aus, mit dem sich ihre Dichtheit prüfen lässt. Betonfertigteilhersteller Lütkenhaus konnte sie deshalb ohne weitere Kontrolle in die zu gießenden Decken einlegen.  Auf der Baustelle mussten die einzelnen Fertigteildeckenelemente nur noch miteinander verbunden werden. Die aus dem korrosionsresistenten Kunststoff Polypropylen gefertigten Register erwärmen nicht die Luft, sondern über Strahlung die Objekte, den Boden, die Wände, die Möbel – alles, was sich in den Räumen befindet.  Der Einbau in der Decke bietet für die passive Kühlung systemische Vorteile: Anders als bei herkömmlichen Klimaanlagen mit Ventilatoren führen Klimadecken die Wärme überwiegend durch Strahlung aus dem Raum ab. Zugluft ist mit Ausnahme des teils hygienisch notwendigen Luftwechsels auf ein Mindestmaß reduziert.  Die Energie für das 3D-Haus liefert eine Split-Luft/Wasser-Wärmepumpe.

Ein Quadratmeter Wand in fünf Minuten

Deutschlands erstes Einfamilienhaus aus dem Drucker steht im nordrhein-westfälischen Beckum.

Peri

Deutschlands erstes Einfamilienhaus aus dem Drucker steht im nordrhein-westfälischen Beckum.

Gedruckt hat das Gebäude die Firma Peri, die auch das erste deutsche Mehrfamilienhaus aus dem Drucker im bayerischen Wallenhausen gebaut hat. Zum Einsatz kam ein Portaldrucker, bei dem sich der Druckkopf über drei Achsen auf einem fest installierten Metallrahmen bewegt. Zwei Personen reichen aus, ihn zu bedienen. Druckkopf und Druckergebnis überwacht eine Kamera. Für einen Quadratmeter Wand benötigte der Drucker in Beckum rund fünf Minuten. Die Konstruktion des Hauses besteht aus dreischaligen, mit Isoliermasse verfüllten Wänden. Während des Aufbringens des Spezialbetons berücksichtigte der Drucker die später zu verlegenden Leitungen und Anschlüsse. Den beteiligten Firmen zufolge lässt sich mit der Technik bis zur Hälfte des Materials gegenüber herkömmlichen massiven Wandkonstruktionen sparen. Quelle: Aquatherm / jb

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