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Verwendungsnachweis bei Förderantragsstellung für Sanierungsfahrplan durch den Beratungsempfänger selbst

Werte Kollegen,

zu meinem aktuell erstellten Sanierungsfahrplan erstellte erstmalig der Beratungsempfänger den BAFA-Förderantrag zum Sanierungsfahrplan selbst.

Nach dem nun final erstellten Individuellen Sanierungsfahrplan möchte ich gern erfahren, wie die weitere Vorgehensweise BAFA-betreffend aussieht. Da ich keine Erfahrung dazu habe, wende ich mich gern ans GEB-Forum. Meine Vorstellung, wie das gehen könnte, ist diese – mit der Bitte um Rückantworten zu Korrekturen und Berichtigungen, besten Dank:

  • Auf Seite 1 des Formulars „Erklärungen nach Durchführung der Energieberatung“ unterschreiben. Der Beratungsempfänger unterschreibt auf Seite 2 und lädt es dem BAFA hoch.
  • Der Beratungsempfänger generiert das Verwendungsnachweis-Formular zur beidseitigen Unterschrift.
  • Die  vom Beratungsempfänger ausgefüllte Belegliste zusenden lassen, sie mit aktuellem Datum unterschreiben und dem Beratungsempfänger zum Hochladen beim BAFA zurücksenden.
  • Der Beratungsempfänger lädt nochmal das beidseitig unterschriebene Verwendungsnachweis-Formular, aber diesmal einschließlich der Belegliste, dem BAFA hoch.
  • Rechnung für den Sanierungsfahrplan erstellen, u.a. mit Überweisungsgrund: „Erstellung eines Sanierungsfahrplans für Haus xxx“ und an den Beratungsempfänger senden.
  • Nach Zahlungseingang ein Bezahlnachweis-PDF erstellen und es an den Beratungsempfänger senden, der es dem BAFA hochlädt.

Ich freue mich sehr über sachkenntliche, fachliche Antworten, Korrekturen und Hinweisen zu den genannten Punkten. Merci beaucoup.

Tom7

6 Antworten

Hallo Tom 7,

Ich möchte gerne meine neuesten Erfahrungen bezüglich der BAFA-Förderung für individuelle Sanierungsfahrpläne (iSFP) teilen. Vielleicht hilft es dem einen oder anderen von euch, der sich in derselben Situation befindet.

Bisher war es so, dass es in der Verantwortung des Energieberaters lag, den genehmigten Verwendungsnachweis im BAFA-Portal hochzuladen. Am besten tat ich das gleich, nachdem der Kunde unterzeichnet hatte, und ich ergänzte die Zahlungsbelege, sobald die Zahlung des Kunden eingegangen war. Die Bearbeitungszeit für die Auszahlung begann mit dem Hochladen des Verwendungsnachweises.

Kürzlich hatte ich jedoch zweimal hintereinander das „Glück“, alle Daten wie in der alten Vorgehensweise hochladen zu müssen. (Kann man leicht übersehen da er im als Hinweis im hochgeladenen Verwendungsnachweis steht) Zum Glück habe ich die benötigten Daten für den iSFP bereits in einem speziellen Kundenordner abgelegt, was sich als äußerst hilfreich erwies.

Was die Einreichung ab den 01.07.2023 für den iSFP betrifft, so gibt es derzeit noch keine klaren Anweisungen oder Richtlinien seitens des BAFA.

Letzten Montag hatte ich die Gelegenheit, mit einem Sachbearbeiter des BAFA zu sprechen, um Klarheit über den weiteren Verlauf nach der Erstellung eines individuellen Sanierungsfahrplans zu erhalten. Leider war die Antwort nicht so ermutigend, wie ich es erwartet hatte.

Auf meine Frage nach dem Verwendungsnachweis nach dem 1. Juli 2023 reagierte der Sachbearbeiter recht ungehalten. Er teilt mir mit, dass die BAFA-Mitarbeiter Mitte September Schulungen erhalten sollen und dass der genaue Verfahrensablauf und die Anforderungen zu diesem Zeitpunkt festgelegt werden sollen. Er betonte, dass Energieberater und andere Interessenten über die offizielle BAFA-Webseite genau informiert werden, sobald alle Details geklärt sind.

Ehrlich gesagt, kann ich nicht umhin, dies mit einer Prize Ironie zu betrachten. Es gibt bereits einige Kunden, die darauf brennen, die Kosten für den erstellten Sanierungsfahrplan schnell zurückzuerhalten. (Wir Energieberater kennen die Realität nur allzu gut.) Es scheint, als ob die Planung im Harbeck-Ministerium wirklich optimal verläuft, und jeder ist bestrebt, Änderungen schnell und zielgerichtet umzusetzen.

Obwohl die aktuelle Situation so oft Geduld erfordert, hoffe ich, dass die kommenden Schulungen und Aktualisierungen zu einem reibungsloseren und transparenteren Ablauf führen werden. Bis dahin müssen wir wohl abwarten und sicherstellen, dass wir die offizielle BAFA-Webseite und unsere E-Mails regelmäßig überprüfen, um auf dem Laufenden zu bleiben.

Mit freundlichen Grüßen aus dem Münsterland 

Andreas

Es wird höchste Zeit den sinnlosen ISFP zu streichen.

Es ist unglaublich wieviel Zeit und Arbeit und Mühen man mit dem Ding verbringen muss.

In den verschiedenen Gruppen und Foren dreht sich 80 % der Themen um ISFP und Bafa 

Die Zeit und das Geld wäre an anderer Stelle viel sinnvoller angelegt.

Aber das Gegenteil ist der Fall...Ab Januar wird der Stellenwert vom ISFP noch grösser... :( 

Betreff: Die Bedeutung des iSFP für Energieberater und Hausbesitzer

Hallo liebe Forum-Mitglieder,

Ich möchte mich gerne offen und nicht anonym zu einem Thema äußern, das mir besonders am Herzen liegt. Wir alle haben unsere eigenen Meinungen, und ich stehe persönlich fest zu meiner. Ich respektiere die Vielfalt der Meinungen, auch wenn jemand glaubt, dass ein iSFP (individualisierter Sanierungsfahrplan) Geldverschwendung ist und abgeschafft werden sollte. Meine Sichtweise ist eine andere, und das nicht nur, weil ein großer Teil meines Einkommens mit iSFPs verbunden ist.

Vor etwa drei Jahren habe ich ernsthaft darüber nachgedacht, mich als Energieberater selbstständig zu machen. Ich habe jahrelange Erfahrung im Verkauf von Heizungstechnik gesammelt und war Verkaufsleiter bei einem renommierten Unternehmen für Heizungs- und Sanitärtechnik. Ich hatte bereits alle erforderlichen Zertifikate für die Energieberatung erworben, wobei ich den ersten Energieberaterkurs im Handwerk im Jahr 2001 oder 2002 absolviert habe. Trotzdem hat mich das Thema Energieberatung nie losgelassen, und ich habe in meiner Freizeit weiterhin Energieberater-Schulungen und Zertifizierungen verfolgt.

Der Schritt, Energieberater zu werden, war für mich gut überlegt. Mein Problem als Heizungsbauer bei meiner offiziellen Arbeit war, dass ich das Haus als Ganzes betrachtete, während mein Arbeitgeber sich ausschließlich auf den Verkauf von Heizgeräten konzentrierte – und ich habe viele davon verkauft. Heute, als Energieberater, kann ich meinen Kunden aufgrund meines umfassenden Blicks auf das gesamte Haus erhebliche Kosteneinsparungen bieten. Ich kann anhand von Berechnungen, einschließlich des iSFPs, nachweisen, dass beispielsweise der Austausch von Fenstern derzeit sinnvoller sein kann als die Modernisierung der Heizungsanlage.

Der iSFP bietet für mich zahlreiche Vorteile. Er zeigt Hausbesitzern, welche energetischen Sanierungsmaßnahmen in den nächsten 15 Jahren sinnvoll sind und es ihnen ermöglicht, sich auf die damit verbundenen Kosten vorzubereiten. Bei einer Modernisierung zum KFW-Effizienzhaus kann ich kostengünstig die BzA-ID für die KFW erstellen, da alle relevanten Daten im iSFP erfasst sind. Aufgrund der neuesten Entscheidungen des Bundesgerichtshofs (BGH) bezüglich verschärfter Aufklärungspflichten von Immobilienverkäufern kann ich für diese Kundengruppe einen iSFP und Bedarfsausweis erstellen, da sämtliche erforderlichen Daten vorhanden sind.

Und was ist mit der optimalen und fachgerechten Heizlastberechnung? Auch diese kann ich für den Kunden kostengünstig mit den im iSFP erfassten Daten erstellen. Nach meiner Überzeugung ist der iSFP jeden Aufwand und jedes investierte Geld wert, da ich sorgfältig und teilweise vor Ort alle erforderlichen Daten erfasst habe, um eine umfassende Beratung über das Haus des Kunden zu gewährleisten.

Mit freundlichen Grüßen aus dem Münsterland,

Andreas

Antwort auf von kknebel@web.de

Moin aus amburg - auch hier nur eine Meinung; wobei dieses Forum neben der Klärung von Sachfragen ja eh zur Meinungskundgebung da ist: Der ISFP mag seinen Sinn erfüllen, wenn ein Kunde Informationen über den Zustand seines Gebäudes haben möchte und Potentiale zur Energieeinsparung erfahren möchte. So weit , so gut. Aber die quasi Verpflichtung zum ISFP ( ab 2024) zur Vergrößerung des finanziellen Handlungsspielraums ist absurd. 

Folgender Fall: EIn Kunde meldet sich bei mir und sagt, er möchte sein Dach sanieren.  Von mir bekommt der Kunde ein Angebot, in dem ich ebenso die Gebäudeerfassung mit zB Heizlastberechnung aufführe, da sich nach Dachsanierung die Heizlast ändert, und entsprechend die Kesselleistung reduziert werden kann. In Hamburg gibt es die regionale Förderung durch die IFB-Bank ( kumulativ zum BAFA). Die IFB verlangt obligatorisch den hydr.Abgleich nach Verfahren B. Auch hier ist die Heizlast nachzuweisen. und für das Lüftungskonzept mach ich auch eine CAD-Erfassung des Hauses....

Langer Rede kurzer Sinn: Auch bei Einzelmaßnahmen muss der EEE das Gebäude ganzheitlich betrachten. Das schuldet er sowieso seinem Berufsbild. Und in diesem Fall ist der ISFP nur ein "Vehikel" , um 5% mehr Geld abzugreifen und ab 2024 sogar noch mehr. Zudem kommt der Zeitverlust : Beispiel oben - Dem "Dachkunden" sage ich: DU brauchst einen ISFP- aber warte dann 3-4 Monate, bis der geprüft und ausgezahlt ist, bevor du deine Dachsanierung final abschließen kannst ?  

Wenn dann noch eine Kunde fragt, wie lange der ISFP Gültigkeit hat und ich ihm sage, es sind 15 Jahre, ernte ich i.d.R. nur ein kurzes Grinsen. In der Zeit hat das technologische Rad sich weitergedreht und die Förderlandschaft hat in 15 Jahren vermutlich 10x die Richtilinien geändert. Und dann verliert der ISFP schon mal deutlich an Inhalt...

Zusammengefasst:  Der EEE muss das Gebäude auch bei einer EM ganzheitlich betrachten, sonst wird er seiner Pflicht nicht gerecht. Nebenbei wird all das ja auch mit 50% bezuschusst .  Und Schnelldreher " Baubegleitung bei EM-Sanierung für 399,99 Euro " sollte keiner anbieten. Einfach seriös auftreten, dem Kunden alles in Ruhe erklären und wenn er meinen Aufwand nicht respektiert, den Auftrag nicht annehmen.

Beste Grüße

Der ISFP als Beratungsinstrument mach Sinn, wenn der Kunde ne umfassende Beratung wünscht und unsicher ist was er tun soll. Dann passt das perfekt. 

Aber...in den meisten Fällen wird der ISFP gebraucht um die 5 % Förderung zu bekommen und in Zukunft ab 2024 noch mehr um überhaupt die höhere bze jetzigen Fördersumme ( 60k )  zu bekommen.

Im Grunde heißt das jeder sanierwillige Hausbesitzer MUSS erstmal einen iSFP machen lassen. Die Online ISFP  Anbieter spriessen zur Zeit im Internet :( 

Nun für uns EB natürlich schön zum Geld verdienen ( was ja unser gutes recht ist) 

Aber wie Lorenzen schon schrieb...das macht uns auch Stress .

Bei mir kam kürzlich auch ein Kunde...hatte das Angebot vom Dachdecker dabei und will von mir nun die Unterstützung bei der Förderung.  Sollte alles recht schnell gehen und das Dach noch vor dem Winter saniert werden. 

Normalerweise hätte ich ihm in 10 Minuten die notwendige TPB ausgestellt und er hätte den Antrag stellen können und den Dachdecker beauftragen können. 

Aber er hat keinen ISFP und weiß auch nicht was das ist... nachdem ich ihm die Förderbedingungen erklärt habe wollte er natürlich die 5 % extra haben ..logisch ist ja viel Geld 

Jetzt kommt der (unnötige) Zeitstress ins Spiel  ... Wer macht ihm in kurzer Zeit den ISFP und das noch bei dem momentan geänderten ISFP Ablauf ???

Unnötiger Stress pur und unnötiger Zeitverzug bei der Sanierung 

Das ist meine Kritik am iSFP 

 

 

 

 

 

Zum Thema "Sinnhaftigkeit des iSFP":

Der iSFP ist zumindest aktuell ja nicht verpflichtend. Sprich wenn die KundInnen nur ihr Dach dämmen wollen und alles andere in Ordnung ist, können sie das nach wie vor tun. Und wir sind mit TPB, TPN usw. fertig.

Die 5% extra sind ja nur eine "Belohnung" dafür, dass KundInnen zusätzlich eine umfassende Energieberatung des restlichen Hauses in Anspruch nehmen. Auf diese Art habe ich auch schon in Realität bei vielen Projekten, die "nur" eine einzelne EM gewesen wären über die Jahre mehrere EMs durchgeführt. Denn im Zuge der ganzheitlichen Betrachtung, die man ohne iSFP ganz sicher nicht gemacht hätte weil nur für eine EM das Honorar für eine umfassende Beratung niemand zahlt, noch weitere sinnvolle Sanierungsmöglichkeiten langanhaltend aufgezeigt werden können.

Der iSFP ist ein Werkzeug und als solches kann man ihn sinnvoll nutzen oder natürlich auch nur als Fördervermehrer betrachten. Das geht aber am eigentlichen Sinn vorbei.

Ich lege den KundInnen schon bei der Erstbesprechung immer deutlich die zwei Möglichkeiten dar:

1.) Minimal-Version ohne 5% und nur die EM, dafür schneller, oder

2.) mit iSFP und umfassender Energieberatung vorab für relativ wenig Geld und später 5% extra (u.U. auch für etwaige weitere Maßnahmen). Schnell geht das zumindet bei meiner aktuellen Auftragslage natürlich nicht. Aber man kann nun mal nicht alles haben. :)

Dann können die KundInnen frei entscheiden was ihnen wichtiger ist. Hängt ja auch vom jeweiligen Haus ab. Wenn alles tiptop ist und wirklich nur das Dach neu gedämmt werden muss, bringt der iSFP abgesehen von den 5% mehr (und bald evtl. 30.000€ mehr Fördersumme) wenig Sinn und da spare ich mir gerne die Arbeit. Wenn es dem/der KundIn trotzdem wert ist länger zu warten, soll  mir das recht sein.

Mein Fazit: Den iSFP als Belohnung sehen für den Schritt mehr, den wir gehen können oder auch nicht. So verkaufe ich das auch den KundInnen und der Missmut hält sich in Grenzen. Da gibt es meiner Meinung nach in unserem Beruf aktuell größere Aufreger...

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