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Energieberatertätigkeit nebenher möglich?

Hallo zusammen,

seit längerem spiele ich mit den Gedanken mich zum Bafa-zertifierten Energieberater weiterzubilden, zum Einen um mein monatliches Einkommen zu verbessern und zum Anderen ich einfach auch noch "nebenher" was machen möchte. Hätte auch nichts dagegen wenn alles passen würde, das auch in Vollzeit zu machen aber erst einmal nicht. Mit Nebenher meine ich in Form von Nebengewerbe oder Ähnliches.

Kurz zu mir, ich bin 32, verheiratet, Maschinenbauing. und arbeite aktuell Vollzeit (40h/Woche), 35 h/Woche wären auch möglich, in einer Firma als Ingenieur. Die Info, dass ich Fachfremd bin, ist denke ich auch wichtig.

Dass ich mich Zum Energieberater weiterbilden kann, hab ich schon abgeklärt. 

Bevor ich mit dem Ganzen anfange und später feststelle, dass das doch nicht so ist wie ich mir das vorstelle, dachte ich, ich stell meine, noch offenen Fragen hier in den Forum mit der Hoffnung, dass ein paar "ältere Hasen" mir ne Richtung zeigen können. 

1) Ist Energieberater ein Job den man überhaupt nebenher machen kann? Wie lange dauert denn eine Beratung (iSFP) von Anfang bis Fertigstellung? Kann man das mit 2-3 Stunden nach Feierabenden und am Wochenende hinkriegen? Eine Beratung im Monat oder in zwei Monaten, ist das machbar?

2) Neben Einkommen verbessern, möchte ich natürlich auch qualitativ hochwertige Beratungen durchführen - schließlich zahlt der Kunde was dafür und nimmt je nach der umgesetzten Maßnahme ordentlich Geld in die Hand. Ich möchte die Sache verstehen und die Kunden richtig beraten. Denkt ihr, ich kann als Maschinenbauing. der zuvor keine Berührungspunkte mit Bauen gemacht hat, durch Absolvieren der angebotenen Weiterbildungsmöglichkeit (Kurse mit Bafa Zertifizierung), gute Beratungen durchführen?

3) Muss ich mich als Energieberater ständig weiterbilden und irgendwelche Semira besuchen, damit ich weiterhin Bafa Zertifiert bin? Mit 3-4 Seminare im Jahr hätte ich kein Problem. Gibt es eine Mindestanzahl an Beratungen die ich im Jahr durchführen muss? Kurz gesagt, muss man der Bafa oder Dena, weis gerade nicht genau, ständig irgendwelche Nachweise erbringen oder irgendwelche Sachen erfüllen, damit man die Tätigkeit ausüben kann?

Würde mich sehr freuen, wenn ihr mir da weiterhelfen könntet.

Vielen dank vorab!

Grüße, Martin

 

 

 

7 Antworten

Zu 1): NEIN.

Damit sollten sich die anderen Fragen erledigt haben

Ich hatte anfangs auch vor das Ganze nebenbei zu machen, wobei ich als Bauingenieur schon näher an der Sache dran bin .

Aber man erkennt schnell, dass es nicht (sinnvoll) funktioniert.

Ein guter Energieberater zu sein und damit auch Geld verdienen zu können erfordert deutlich mehr als nur abends mal ne halbe Stunde was machen. Man hat ja auch kaufende Unkosten ( Programme...Schulungen...Haftpflichtversicherung usw ) das Geld muss man erstmal wieder verdienen. 

Also kurze Antwort : Such Dir  ein anderes Hobby :) 

 

Hallo Martin,

auch ich habe mich aus meiner Festanstellung heraus zuerst nebenher mit der Energieberatung selbstständig gemacht. Habe aber auch sehr schnell festgestellt, dass das nebenher m.E. nicht/kaum sinnvoll möglich ist.

Warum?

- Alle paar Wochen/Monate ändern sich aktuell die Förderungen (vom Bund und lokal) und man verbringt sehr viel Zeit mit den Richtlinien, tüftelt an Kombinationsmöglichkeiten und muss immer überall Augen und Ohren offen halten was sich wann ändert. Und wenn, dann ist oft Eile geboten, also nebenher (zu nem 32h Job) waren das für mich zu viele Abend- und Wochenendstunden.

- Für einen iSFP braucht man gerade am Anfang durchaus schnell 30Std. und mehr.

- Die Schulungen selbst halten sich in Grenzen finde ich. Aber natürlich investiert man nebenher viel mehr Geld, Zeit und Aufwand wie wenn man das Gelernte vollzeit nutzen kann. Das gilt natürlich auch für Software-Preise etc.

 

Für mich war allerdings ein "nebenher Ausprobieren" ein halbwegs sanfter Umstieg für meine jetzige Vollzeit-Energieberatung. Kann also als Zwischenphase funktionieren.

Nur als Nebenjob zur Gehaltsaufbesserung würde ich es nicht empfehlen, dafür ist es v.a. am Anfang zu stressig. V.a. zusätzlich zu einem auch fordernden Hauptjob. Und auch aktuell braucht man schon gute Nerven mit dem ständigen politischen Hin und Her.

Trotzdem mache ich den Beruf seit einigen Jahren gerne, aber für mich nur in Vollzeit. (Derzeit weit von 40h entfernt weil so viel zu tun ist...)

Hoffe das hat Dir etwas weitergeholfen!

 

Viele Grüße

Jau, anderes Hobby bitte suchen.... Nebenher ging vor gut 20 Jahren, als ich angefangen habe. Seit über 15 Jahren ein Fulltime-Job, wenn man es richtig macht.

Also bei mir eher ein "double-fulltime-Job"...   :)

Hallo Martin, 

ich hatte es so ähnlich vor. 

Allerdings mit langer Bauerfahrung. Nach meinem EEE Kurs ist mir aber schnell klar geworden, dass man erst noch Erfahrungen im Berufsbild (in meinem Fall als Angestellter Energieberater) machen sollte, bevor man sich selbstständig macht. 

Ich hoffe diese Antwort konnte dir etwas weiterhelfen.

 

Hi Martin,

ich habe es gemacht. Bin Physiker/ Hauptberuf: Unternehmensberater. Meine Motivation war allerdings, dass ich selber ein altes Haus gekauft habe und die drei Energieberater, die ich da durchgejagt habe so lausig waren, dass mir nichts anderes überig blieb.

Ich kann aber meinen Vorrednern zustimmen. Die Qualifikation kriegst du locker hin, ohne Frage. Aber dass man damit auf Kunden als Fachfremder zugelassen wird, ist einfach ein Fehler im System. Dann bist du maximal so gut, wie die drei, die ich im Haus hatte. Und das ist für einen nicht zufriedenstellend. Dann wird schnell aus Hobby Frust.

Ich habe den letzten halben Jahr alle Wochenenden und Urlaub auf die Energieberatung drauf investiert. Die Weiterbildung hat quasi erst nach der offizielen Weiterbildung begonnen. Und langsam bin ich so weit wo ich sage, jo, das was ich da beim Kunden veranstalte ist durchaus ein Mehrwert für ihn.

Was auch noch gesagt werden muss: als EEE bist du auf der Schnittstelle zum BAFA. Es ist extrem bürokratisch und manchmal sehr frustrierend. Das hat nicht mit Hobby zu tun.

Und die Vergütung ist, wenn du die Beratung vernünftig machen möchtest (und dich insbesondere an Häuser fokusierst, die es wirklich brauchen, sprich vor der 1. WSVO), sehr unterdurchschnittlich. Als Unternehmensberater verdiene ich mindestens das doppelte mit viel weniger Haftung. 

Daher stimme ich meinen Kollegen hier zu: mache was Spannenderes. Nicht EEE. Sorry to say.

LG

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