Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Ingenieurinnen und Ingenieure der Energieberater-Branche,
ich betreibe seit nun mehr als 16 Jahren ein Ingenieurbüro für thermische Bauphysik im Rhein-Main-Gebiet. Über einen Mangel an Anfragen an meine Dienstleitungen konnte ich mich bis dato nicht beschweren. Was den Heizungstausch betrifft, so plane und begleite ich diesen nicht nur, ich erstelle auch raumweise Heizlastberechnungen. Auf meine Unabhängigkeit von Produktherstellern bin ich stolz und diese wird von mir unterstrichen. Bietet die Unabhängigkeit nicht einen ganz klaren Vorteil für unsere Kunden?
Ich bin ehrlich: Es läuft im Bereich Aufträge Heizungstausch seit geraumer Zeit nicht gut bei mir und ich habe die Befürchtung, daß sich dies so manifestiert. Ich meine damit die gängige Praxis der Fachunternehmen aus dem SKH, die mit ihren Angeboten gleich den Fördermittelservice anbieten. Dabei wird dem Kunden nicht einmal genauer erläutert, was dieser beinhaltet. Der Kunde muss sich ja um nichts mehr kümmern, heisst es, obwohl der Kunde diesen Service bei mir auch bekommt. Mindestens so lange, bis das Projekt in eine Stichprobenprüfung kommt. Oder passiert das beim Heizungstausch dann gar nicht mehr?
Der Kunde und Bauherr hat dabei durchaus verstanden, daß er eine raumweise Heizlastberechnung benötigt, die er von mir auch gerne bestellt. Schön, daß es da jemanden wie mich vor Ort gibt, nicht wahr? Danach -so stelle ich das fest – bricht der Kunden den Kontakt ab oder erteilt mir eine Absage an eine weitere Zusammenarbeit, egal in welcher Höhe ich mein Angebot gestalte! Verrückt! Ich bin jetzt dazu übergegangen, daß ich die energetische Fachplanung, die Heizlastberechnung und die Begleitung vor Ort nur zusammen anbiete. Ob ich mich damit durchsetzen kann, weiss ich noch nicht.
Gerne sage ich hier ehrlich, daß ich auf Grund des im FU-Angebot befindlichen Fördermittelservice gerade reihenweise Absagen meiner Angebote erhalte, von Kunden, zu denen ich mir im Gegensatz zum Heizungshersteller erst zeitintensiv einen vertrauensvollen Kontakt erarbeitet habe. Diese Situation empfinde ich als negativ relevant für mein berufliches Auskommen und ich stelle mir die Frage, warum die Hersteller hier unser eigenstes Aufgabengebiet übernehmen möchten und unsere Community, von einigen vertreten durch Verbände, dies wortlos hinnimmt.
Wenn ich die gängige KI bemühe um meine Behauptung, daß es keine öffentliche Diskussion gibt, zu untermauern, bestätigt mich die KI von heute mit folgender Aussage:
„Was nicht gefunden wurde:
Keine offiziellen Statements, Pressemitteilungen oder Positionspapiere von GIH, DEN oder ähnlichen Verbänden, in denen konkret formuliert wird, dass Fördermittel-Services von Heizungsherstellern zu Auftragsverlusten bei unabhängigen Energieberatern führen und dass dies kritisiert oder politisch adressiert wird.“
Dann mache ich das halt hiermit: Die Vorgehensweise führt bei mir zu massiven Auftragsverlusten, ich kritisiere das und hätte das gerne politisch adressiert! Und ich möchte Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Mitbewerber anregen, hier ebenfalls Ihre Erfahrungen kundzutun. Aktuell habe ich den Eindruck, nur mir geht es so!?
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