Sie war nicht nur sichtlich in die Jahre gekommen, sondern bereits in gefährlich marodem Zustand: Dabei hatte die Wohnanlage aus 13 Einzelgebäuden im Münchner Westen gerade mal 50 Lenze auf dem Buckel. Im gleichen Jahr, als 1972 nur ein paar Kilometer weiter östlich die Olympioniken um Medaillen kämpften, wuchsen an der Mooswiesenstraße die vier- bis sechsgeschossigen Gebäude in teilvorgefertigter Bauweise in raschem Tempo in die Höhe.
Es war die Zeit, in der man sich nicht immer darüber im Klaren war, dass es nicht nur darauf ankommt, was man aus Beton macht, sondern auch auf das „Wie“. Bereits wenige Jahre nach dem Bezug der Wohnungen mussten die Fassaden aufgrund bauphysikalischer Probleme außenseitig mit 40 Millimeter Mineralwolle gedämmt werden. Die Optik des Sichtbeton übernahm fortan eine hinterlüftete Fassadenbekleidung aus asbesthaltigen Faserzementplatten, um Dämmplatten und Beton vor Witterungseinflüssen zu schützen.
Doch auch an der Holz-Unterkonstruktion der hinterlüfteten Bekleidung nagte irgendwann der Zahn der Zeit, beziehungsweise es ergaben sich partielle Feuchteschäden, die dazu führten, dass die Holzunterkonstruktion verfaulte und ab 2018 Sicherungsmaßnahmen gegen das Herabfallen der Platten getroffen werden mussten. Die Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) sah sich gezwungen, schleunigst eine Generalsanierung der Fassaden vorzunehmen.
Was die Förderung so alles zutage fördert
Zum Zeitpunkt der angestrebten Sanierung war das Gebäudeenergiegesetz bestenfalls kühne Zukunftsvision – es galt noch die Energieeinsparverordnung. Demzufolge hätte die neue opake Fassade mindestens einen U-Wert von 0,28 W/(m²K) einhalten müssen, was mit 16 Zentimeter Mineralwolldämmung ...
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Energetische Sanierung einer Wohnanlage von 1972
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