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E-Mobility: GfK warnt vor Überlast auf Stromnetze

Allein im Februar 2023 wurden gemäß des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) 32.475 Elektrofahrzeuge neu zugelassen. Zudem planen laut der GfK Consumer Life Studie 34 Prozent der Deutschen, als nächstes Fahrzeug ein E-Auto anzuschaffen. Dennoch ist der Anteil der Haushalte, die bereits eine eigene Wallbox besitzen, mit 5,3 Prozent noch relativ gering. Neue GfK-Daten zeigen, dass sich der Besitz von Wallboxen insbesondere nach Altersgruppen und Wohnregion stark unterscheidet.

Besonders hohe Affinität zu E-Autos im Stadtkreis Weimar

Große regionale Unterschiede gibt es auch bei der Verteilung der Elektroauto-Affinität der Einwohner. So zeigt sich in den südwestlichen Regionen Deutschlands eine deutlich höhere Affinität als im Nordosten. Auch generell gilt: In ländlichen und strukturschwächeren Regionen liegt eine geringere Affinität als in den Städten vor.

Die mit Abstand höchste Affinität zum Kauf von Elektroautos in Deutschland haben die Einwohner des Stadtkreises Weimar. Mit einem Indexwert von 213,1 liegen die Weimarer mehr als 113 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Auf den Rängen zwei und drei folgen die Stadtkreise Düsseldorf (Index 156,2) und München (Index 151,7). Das Schlusslicht bildet der Landkreis Lüchow-Dannenberg: Mit einem Indexwert von 68,8 liegt die Bevölkerung dort mehr als 31 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt.

Verbraucher sind bereit Schwankungen auszugleichen

„Da eine Schnellladung mit 50 kW dem Strombedarf von 20 Haushalten entspricht, wird es entscheidend sein, die potenziell betroffenen Stromnetze zu verstärken. Vor allem in wohlhabenden Gegenden mit hohem Potenzial für die Anschaffung eines E-Autos mit Wallbox kann die hohe Belastung sonst zu Stromausfällen führen“, weiß Christian Benz, Experte für Geomarketing bei GfK. „Energieversorger müssen auf aktuelle Daten zurückgreifen, um fundierte Entscheidungen über den Ausbau des Stromnetzes oder den Bau von öffentlichen Ladestationen für einzelne Regionen und Stadtviertel zu treffen.“

Die Konsumenten sind durchaus gewillt, zum Lastausgleich im Netz beizutragen: So geben die Befragten an, dass sie bereit wären, ihr (zukünftiges) Elektroauto auch als Stromspeicher für ihren Haushalt zu nutzen oder es anzubieten, um allgemeine Schwankungen im Stromnetz auszugleichen (Regelenergiemarkt). In den meisten marktgängigen Angeboten rund um E-Auto-Ladestationen sind diese Funktionen jedoch nicht berücksichtigt oder schlichtweg technisch nicht möglich – hier haben auch die Hersteller noch Nachholbedarf. Quelle: GfK / pgl