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Gebäude anhand von Laserscans sanieren

Schlecht isolierende Fenster und ungedämmte Fassaden lassen Wärme verpuffen: Ein mit Lichtsensor und Wärmebildkamera ausgerüstetes Messfahrzeug soll in Zukunft die Schwachstellen aufspüren und Messdaten zur Energieeffizienz von Gebäuden aufnehmen – und damit eine solide Planungsgrundlage für die energetische Sanierung. So laute das Ziel eines Forschungsprojekts LaSanGe am Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik IPM. Anhand der Daten sollen Kommunen oder große Bauträger schneller als bisher abschätzen können, wo energetische Sanierungen besonders dringend sind und wie aufwändig die Sanierung sein wird. „Wir brauchen mehr Tempo bei der Gebäudesanierung“, begründet Professor Alexander Reiterer von der Abteilung Objekt- und Formerfassung das Vorhaben.

Messtechnik ersetzt Energieeffizienzexperten

„Wie hoch der Sanierungsbedarf eines Gebäudes ist, ermitteln Fachleute, indem Sie Fassade, Dach, Fenster, Wände und Materialien vor Ort in Augenschein nehmen. Messtechnik kommt nur vereinzelt zum Einsatz und die Einschätzung der Energieeffizienzklasse basiert nahezu ausschließlich auf Expertenwissen“, erklärt Reiterer. Solche Energieberatungen seien langwierig und nicht objektiv, vor allem, was die Dämm- und Isolationseigenschaften von Fenstern angehe. Im nun startenden Projekt entwickelt das Fraunhofer IPM ein optisches Sensorsystem, das neben geometrischen Gebäudedaten auch quantitative Daten zu den thermischen Eigenschaften von Fassaden und Fenstern liefern soll.

Laserscanner und Wärmebildkameras fahren durch die Stadt

Kernelement des Mobile-Mapping-Systems ist ein neuartiger multispektraler Lidar-Sensor (Light Detection and Ranging), der zwei Laser unterschiedlicher Wellenlänge nutzt, um die Isolationseigenschaften von Fenstern zu bestimmen. Die optischen Eigenschaften von Fenstern sind stark wellenlängenabhängig. Das Verhältnis der rückgestreuten Signale sollte eine eindeutige Aussage zur Qualität der Fenster erlauben: Beschichtungstyp, Anzahl der Glasscheiben, ... Ergänzend sollen konventionelle Wärmebildkameras zum Einsatz kommen. Endergebnis der Messung ist eine geometrische 3D-Punktwolke, angereichert mit Parametern zu den thermischen Eigenschaften von Fenstern und Dämmung. Diese multi-dimensionalen Daten sind räumlich und zeitlich referenziert und können in Geoinformationssysteme einfließen. Auch Änderungen über die Zeit zu dokumentieren, wird laut Reiterer auf diese Weise leicht und kostengünstig möglich, beispielsweise durch eine jährliche Erfassung. Quelle: Fraunhofer IPM / jb