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Brandgefahr: Solarspeicher sind sicher, aber nicht risikofrei

Die gute Nachricht zuerst: Die Gefahr, dass sich Hausbesitzer mit einem Solarstromspeicher automatisch eine Brandfalle in den Keller stellen, ist gering. „Es gab im vergangenen Jahr 58 Vorfälle“, berichtet Ralf Haselhuhn, Vorsitzender des Fachausschusses Photovoltaik bei der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) im Podcast Gebäudewende. Bei rund 1,5 Millionen installierten Speichern in Deutschland sei dies eine „sehr kleine Nummer“. Im Vergleich dazu seien Wäschetrockner oder Wasserkocher im Haushalt ein weitaus größeres Risiko.

Trotzdem darf man die Sicherheit von Solarstromspeichern lauf Haselhuhn nicht unterschätzen. Selbst bei LFP-Zellen (Lithium-Eisenphosphat), die als weniger kritisch als kobalt- oder nickelhaltige Varianten gelten, gebe es ein gewisses Risiko. „LFP-Zellen entzünden sich nicht so schnell, aber sie können ausgasen“, erklärt der Experte. Trifft das Gas auf Sauerstoff, könne es sogar explosiver sein. „Daher muss man immer das Gesamtsystem betrachten.“

Batteriemanagementsystem greift im Notfall ein

Besonders wichtig ist laut Haselhuhn das Batterie-Management-System (BMS). Es überwacht Spannung, Temperatur und Stromstärke. Wird das sichere Betriebsfenster verlassen, greift es ein – notfalls durch Abschaltung. Dennoch können über die Zeit Fehler wie Dendritenbildung oder Kontaktschäden auftreten und die Sicherheit beeinträchtigen.

Haselhuhn berichtet, dass viele Probleme weniger durch die Technik selbst, sondern durch unsachgemäße Installation entstehen. Die DGS hat daher Fachregeln für Planung und Betrieb herausgegeben. Diese enthalten unter anderem Empfehlungen für die richtigen Standorte der Speicher. Denn die sollten unter anderem so aufgestellt sein, dass sie weder besonders hohen noch besonders niedrigen Temperaturen ausgesetzt sind. Auch sollte die Lüftung der Geräte nicht beeinträchtigt sein. „Wir haben Fälle gesehen, wo Plastiktüten die Lüftungsschlitze blockierten oder ganze Regale um die Speicher gebaut wurden“, so Haselhuhn. Solche Fehler könnten Überhitzung und beschleunigte Alterung begünstigen.

„Ganz wichtig ist, dass Betreiber und Installateure die Vorgaben der Hersteller beachten“, sagt Haselhuhn. Außerdem sollten sie bei der Auswahl eines Geräts darauf achten, dass sich der Anbieter bereits auf die Batterieverordnung der EU beruft.  Grundsätzlich gilt es laut Haselhuhn, Nutzerinnen und Nutzer zu sensibilisieren. Lithium-Speicher seien sicher, aber nicht risikofrei. ms

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