Wärmepumpen stellen eine Schlüsseltechnologie für die Wärmewende dar, aber auch eine Herausforderung für den Einsatz in Bestandsgebäuden – wegen der erforderlichen Leistung des Wärmeerzeugers, der hohen Vorlauftemperaturen und der Lage von Gebäuden in dicht bebauten Quartieren. Im Verbundprojekt „LowEx im Bestand“ haben Forschende anhand von sechs Gebäuden gezeigt, dass Wärmepumpen durchaus eine Option bieten, es jedoch stark auf ihre Einsatzweise ankommt. Die Erkenntnisse haben sie in der Handreichung „Wärmepumpen für Mehrfamilienhäuser im Bestand“ zusammengefasst. Sie zeigt, dass Wärmepumpen durch verschiedene systemtechnische Anpassungen, zum Beispiel durch die Kombination unterschiedlicher Wärmequellen, den Austausch einzelner Heizkörper oder die Integration eines bestehenden Gaskessels im sogenannten bivalenten Betrieb, auch im sanierten Altbau weitaus effizienter arbeiten als herkömmliche Gasheizungen. Neben wirtschaftlichen Einsparungen errechneten die Forschenden, dass die CO2-Emissionen der Wärmepumpensysteme – kumuliert über die Lebensdauer in vollsanierten Gebäuden – nur etwa halb so hoch sind wie die von Vergleichssystemen mit Gasbrennwertkessel. Vor der Entscheidung für ein Wärmepumpensystem sollten jedoch eine ganzheitliche Analyse des Zustands von Gebäudehülle, Heizungstechnik sowie Warmwasserbereitung und -verteilung sowie ein Fahrplan für geplante Sanierungsmaßnahmen stehen. An dem Verbundprojekt haben auf wissenschaftlicher Seite das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme, das Karlsruher Institut für Technologie und das Institut für Nachhaltige Technische Systeme der Universität Freiburg mitgewirkt. jb
Handreichung
Wärme in MFH pumpen
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