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Erste serielle Sanierung in Ostdeutschland startet

Projekte zur seriellen Sanierung gab es bislang vor allem in Nordrhein-Westfalen. Nun startet das erste Projekt in einem neuen Bundesland. „Öl und Gas treiben aktuell beispiellos die Preise in die Höhe. Deswegen ist es richtig, dass gezielte Entlastungen jetzt kommen und auch der CO2-Preis für das Heizen nicht mehr allein von Mieterinnen und Mietern getragen wird. Das Musterprojekt hier in Greiz ist wegweisend für das energieeffiziente Wohnen. Es schützt Mieterinnen und Mieter vor weiter steigenden fossilen Preisen und macht uns ein Stück weit unabhängiger von Importen. Besonders freut mich, dass die Einsparungen komplett bei Bewohnerinnen und Bewohnern ankommen“, sagte Energieministerin Anja Siegesmund.

Gemeinsam mit dem Berliner Start-up Ecoworks, dem Verband der Thüringer Wohnungswirtschaft (vwt) und der Deutschen Energie-Agentur (dena) entstand für das 1969 erbaute Wohnhaus in der Greizer Schmidtstraße 12/14 ein Musterkonzept, das sich auf Tausende Mehrfamilienhäuser in Ostdeutschland übertragen lässt. Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung, betont: „Dank des Engagements aller Beteiligten entsteht hier ein innovativer Vorreiter mit enormer Strahlkraft. So können wir wirksam den Klimaschutz beschleunigen und mit bezahlbaren Mieten in Einklang bringen.“ Nach der Sanierung wird das Gebäude den sogenannten Plushausstandard erreichen.

Vorfertigung der Module für die Gebäudesanierung spart Zeit

Dafür sorgen unter anderem eine zentrale Luft-Wasserwärmepumpe für Heizung und Trinkwassererwärmung, Sandwichpaneele mit Dämmkern sowie eine PV-Anlage auf dem Dach (152 Module/61 Kilowatt Spitzenleistung). Dazu kommt ein 60-kWh-Stromspeicher. Der produzierte Strom wird als Mieterstrom verwendet. Für die Fassade kommen Fassadenmodule mit vormontierten Fenstern und Lüftungselementen zum Einsatz. Rund wird das Konzept durch den Einsatz nachhaltiger Baustoffe wie Konstruktionsvollholz, mineralische Dämmwollmatten und Holzfasern für die Dämmung.

„Das gesamte Wohnquartier in den Mittelpunkt des Konzepts zu stellen, ist erfolgsentscheidend und vorbildlich“, so VTW-Verbandsdirektor Frank Emrich.

Für Mieterinnen und Mieter steigt mit der anstehenden Sanierung lediglich der energetische Standard ihrer Wohnung, die Miete bleibt konstant. Der niedrigere Verbrauch und damit niedrigere Energiekosten kommen vollständig bei den Menschen an.

Pilot soll in Ostdeutschland die Sanierungsquote bei Gebäuden erhöhen

In Greiz entsteht eines von bundesweit mehreren Pilotvorhaben nach dem Energiesprong-Prinzip – es ist das einzige Projekt dieser Art in Ostdeutschland. Das neuartige Verfahren besticht durch weitgehende Digitalisierung der Planungsprozesse, die serielle industrielle Vorfertigung aller relevanten Bauteile sowie die extrem kurzen Bauzeiten von zirka 14 Wochen (gegenüber zehn Monaten bei Standardsanierung). Neben der energetischen Sanierung investiert die WG Textil e.G. Greiz in einen komplexen Innenausbau und die Barrierefreiheit des Gebäudes. Das Gesamtprojekt umfasst ein Investitionsvolumen von 3,5 Millionen Euro. Quelle: dena / pgl

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