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Erneuerbare Energien können bald den deutschen Bedarf decken

Eine 100-prozentige Vollversorgung durch Photovoltaik, Windkraft und andere Erneuerbare Energien ist technisch möglich und ökonomisch effizient. Das ergab eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Die EnergieökonomInnen Claudia Kemfert, Christian von Hirschhausen, Mario Kendziorski und Leonard Göke berechneten in zwei Szenarien. Sie betonten die Notwendigkeit des Ausbaus, um die europäischen Klimaziele zu erreichen.

Nicht nur die gesamte Stromnachfrage, sondern der komplette Energiebedarf könne hierzulande in den nächsten zehn bis 15 Jahren durch Erneuerbare gesichert werden und auch in Europa fossile Brennstoffe und Kernkraft überflüssig machen. Voraussetzung dafür ist, dass das Ausbautempo in Deutschland stark gesteigert wird, sowohl bei der Wind- als auch bei der Solarenergie.

Die Studie wurde in zwei Szenarien aufgeteilt, die beide einen erneuerbaren Erzeugungsmix in ganz Europa beinhalten und sowohl Strom als auch Wärme und den Transport berücksichtigen: Das Integrierte Szenario, das den Ausbau der Erzeugungs- und Speicherkapazitäten in Verbindung mit dem nötigen Netzausbau betrachtet und eine Balance zwischen beidem anstrebt ist dem desintegrierten Szenario überlegen, die Energie wird näher an den VerbraucherInnen erzeugt, wodurch sich der Bedarf an Batteriespeichern und Stromleitungen reduziert.

Im Erzeugungsmix spielt die Windkraft an Land die größte Rolle.

Unter Berücksichtigung der Netzausbaukosten wird eine regionale Gleichverteilung von Erzeugung und Verbrauch angestrebt. DIW-Forschungsdirektor für internationale Infrastrukturpolitik und Industrieökonomie Christian von Hirschhausen erklärt, dass Windstrom beispielsweise nicht zwingend aus dem Norden kommen muss, die Windkraft kann in Süddeutschland am stärksten ausgebaut werden. Das Potenzial für erneuerbare Energien ist in allen Regionen in Deutschland vorhanden.

Einbindung in europäisches Stromnetz bleibt Pfeiler des Energiesystems

Um die Versorgung abzusichern, ist die Einbindung in das europäische Stromnetz nötig. Eine enge und koordinierte Zusammenarbeit auf EU-, Bundes- und Landesebene ist dafür dringend erforderlich. Die Planung des gesamten Energiesystems muss sowohl in Deutschland, als auch in Europa, auf eine Vollversorgung durch erneuerbare Energien ausgerichtet werden. Momentan sind in den laufenden Zehn-Jahres-Entwicklungsplänen nach wie vor erhebliche fossile Kapazitäten und Kernkraft vorgesehen. „Das sind die Schatten einer Energiepolitik von gestern – nun müssen wir dringend auf Morgen umschalten“, so Kemfert.

Quelle: DIW Berlin / kw

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