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Hottgenroth Optimus

Sehr geehrte Mitstreiter,

ich habe folgendes Problem mit Hottgenroth und frage ich ob ich vielleicht einfach nur auf dem Schlauch stehe oder ob es wirklich an der Software liegt.

 

Ich habe einen Altbau mit einer Wärmepumpe und würde für diesen gerne einen Hydraulischen Abgleich rechnen. Dazu habe ich mir die Software Optimus der Firma Hottgenroth beschafft. Ich bin davon ausgegangen, dass die Software zum hydraulischen Abgleich von Wärmepumpen geeignet ist weil sie zum einen unter "Software" -> "PV/Wärmepumpen" -> "Wärmepumpe" -> "Optimus" aufgelistet ist und zum anderen bei Optimus selbst "Ein Muss zum hydraulischen Abgleich Inkl. Wärmepumpen-Check!..." in der Beschrebung steht.

Nun kann ich bei Optimus keinen Volumenstrom einstellen was völlig in Ordnung ist weil ich diesen ja als Ergebnis erhalten möchte. Beim Einstellen der Spreizung ist mir aber etwas unklar wie das ganze funktionieren soll: Ich kann eine Vorlauftemperatur eingeben, ich kann aber keine minimale Rücklauftemperatur eingeben sondern nur eine maximale Rücklauftemperatur. 

Vorlauf und maximale Rücklauftemperatur machen doch aber keinen Sinn bei einer Wärmepume, das wäre vielleicht beim Brennwert sinnvoll aber dann wäre die Software ja nicht unter "Wärmepumpe" eingeordnet. Hat jemand Ideen wie ich hier weiter komme?

6 Antworten

Naja das liegt daran, dass du deine Rücklauftemperatur nicht beeinflussen kannst, sondern diese abhängig von der Vorlauftemperatur und den installierten Heizkörpern sowie der Heizlast ist. Die Rücklauftemperatur wird im Optimus an jedem Heizkörper bestimmt und es gibt eine Rücklauftemperatur für das Gesamtsystem. 

Wie soll das funktionieren, wenn du sagst, du möchtest VL 50 °C und mind. 43 °C Rücklauf, wenn dein System das gar nicht hergibt?

Im Endeffekt ist es auch völlig egal, was du bei minimaler oder maximaler Rücklauftemperatur eingibst. Relevant ist die Vorlauftemperatur. Man stellt keine Spreizung ein, sondern eine Vorlauftemperatur.

Wenn du mit fester Vor- und Rücklauftemperatur (also theoretisch rechnen möchtest), dann solltest du das ohne Optimus und mit Excel machen. Dort kannst du deine Spreizung selbst eintragen und damit rechnen. Ansonsten rechnet Optimus den Durchfluss anhand seiner berechneten Temperaturdifferenz an jedem Heizkörper.

Das Programm geht halt von einem Gas/Öl-Brennwert Erzeuger aus, und versucht demzufolge über möglichst niedrige Volumenströme möglichst niedrige Rücklauftemperaturen zu erreichen, damit der Brennwert Effekt umso größer ist.

Für Wärmepumpen wäre eine geringe Spreizung durch einen höheren Volumenstrom bei geringerer Vorlauftemperatur sinnvoller, dahingehend "optimiert" das Programm jedoch nicht. Du kannst dir nur helfen, indem du die Vorlauftemperatur maximal verringerst und bekommst dann ein hydraulisch abgeglichenes System berechnet.

Das ist ein echter Schwachpunkt von Optimus. Ich bin seit einem Jahr mit Verantwortlichen in Kontakt und habe einige Optimierungspunkte angegeben....es wird viel versprochen, aber nichts umgesetzt.

Wie der Vorredner korrekt angemerkt hat, ist für Wärmepumpen ein höherer Volumenstrom bei geringer Spreizung je Heizkörper essentiell. 

Optimus macht das nur dann gut, wenn jeder Heizkörper im Heizkreis fast exakt einen Überdimensionierungsfaktor 2,0 hat (Verhältnis QHK/QR). Dieses Verhältnis ergibt eine VL-Temperatur von 55°C und eine RL-Temperatur von ca. 45°C. Dies erreicht man bei deutlich überdimensionierten Heizkörpern durch anpassen der Raumtemperatur und Luftwechselrate. Zu kleine Heizkörper müssen getauscht werden.

Die Software ist meiner Meinung nach nicht geeignet für Berechnungen. Ich mache das mittlerweile selbst mit Excel. Diese ausgerechneten Rücklauftemperaturen an den einzelnen Heizkörpern und daraus resultierenden Einstellungen (oftmals hohe Spreizung) sind für die Katz. Da mache ich das lieber selbst.

 

Hallo zusammen,

hat denn jemand eine gute Alternative zu Optimus, mit der man alles in einem Rutsch durchrechnen kann – also grafische Erfassung, Heizlast, Heizflächenauslegung und hydraulischer Abgleich?

Ich finde Optimus auch nicht gerade prickelnd:

  • Hydraulische Feinheiten können nicht sauber dargestellt werden, z. B. FBH über RTL-Ventil
  • Keine VDI-Datensätze für Heizkörper
  • VDI-Datensätze für Ventile viel zu unübersichtlich
  • Das Programm stürzt oft ab bzw. rechnet mal die „Optimus-Variante“, mal nach DIN EN 12831
  • Nachträgliche Änderungen in der grafischen Lösung sind kompliziert
  • usw.

Gruß Alex

Hallo zusammen,

ich kenne den Optimus Rechenkern ziemlich genau. Wie bereits beschrieben ist der Kern vor 20 Jahren für Brennwertheizungen erschaffen worden, deshalb ist  der Ergebnisvorschlag (!!!) auf geringe RL Temperatur hin optimiert, also große Spreizungen an den einzelnen Heizkörpern. 
Aber es gibt weitere Schranken: Wird der Heizflächenkennwert a =( TVL-TRL)/(TVL-TRaum) (alle Temp. am HK) zu klein, ich glaube 0,2, so ist der HK mangels Mindestspreizung nicht mehtr vernünftig regelbar. Außerdem sind kv Werte  an den Ventilen  kleiner 0,05 unerwünscht, und kleiner 0,02 unzulässig.  entsprechendes ist im Ergebnis(vorschlag) berücksichtigt worden.
Für die Wärmepumpe kann man also manuell an der Kessel VL Temperatur optimieren und muß die vorgenannten Kennwerte im Blick halten, eventuell gibt es auch  kein brauchbares Ergebnis. Das ist aber nicht die Schuld von Optimus, sondern von der zu unterschiedlichen Überdimensionierung der HK in den einzelnen Räumen.

Essenz: Für einen effektiven Wärmepumpenbetrieb müssen ggfs mehr HK getauscht (auch untereinander!) werden  um ein brauchbares Ergebnis zu erhalten. Auch sollte ernsthaft bedacht werden, das  es manchmal besser  ist mit höherer VL Temp zu fahren, was eine größere Spreizung am HK bewirkt, den HK aber damit regelfähiger macht und für einen kontinuierlicheren Volumenstrom am Verdampfer sorgt, was dem Gesamtprozess deutlich nützt. Der alleinige Fokus auf geringe Erzeuger VL Temp ist m.E. nicht zielführend.

Desweiteren muß bedacht werden, das das Druckverlustmodel lfür das Rohrnetz im Optimus auf einer strömungsmechanischen Ähnlichkeitsüberlegung basiert. Dies ist im Bereich großer Spreizungen auch im wesentlichen ok, aber bei kleinen Spreizungen wächst der Fehler bzw. die Unsicherheit mit der Potenz 2,5.  Man ist also gut beraten das sichtbare Netz stückweise (mit der Hand) nachzurechnen und mit dem Druckverlust im Optimus zu vergleichen, noch besser auch teilweise auszumessen, und diese Ergebnisse dannn korrigierend (durch eine händisch veränderte Rohrnetzlänge) in das Optimus Rechenprogramm hineinzukorrigieren.

So wie hier gefordert, hA in einem Rutsch durchrechnen geht das nicht, Optimus ist nur ein Werkzeug das einen Vorschlag macht, optimieren muß immer noch der Bediener, und der muß alle, wirklich alle Teilkomponenten der Anlage im Blick halten.

um zu antworten.