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Gesetz soll Installation von Balkon-PV erleichtern

Das Gesetz wird das Miet- und Wohnungseigentümerrecht ändern. Das soll es für Mieterinnen und Mietern und Menschen, die eine Wohnung besitzen einfacher machen, Solarstrom zu erzeugen und zu nutzen.

Der Gesetzentwurf sieht vor, dass die Stromerzeugung durch Steckersolargeräte in den Katalog der privilegierten Maßnahmen aufgenommen wird. Das sind bauliche Veränderungen, die von Vermieterinnen und Vermietern und Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG) nicht einfach blockiert werden können. Bislang gilt das bereits für den Umbau für Barrierefreiheit, E-Mobilität, Einbruchschutz und Telekommunikation. Ein Mitspracherecht bleibt, es wird aber schwierig, die Installation generell zu verhindern.

Im August hatte das Kabinett bereits einen Gesetzentwurf beschlossen, mit dem der bürokratische Aufwand für die Besitzer der Mini-Solaranlagen reduziert werden soll. Danach sollen diese den Netzbetreiber künftig nicht mehr über ihre neue Anlage informieren müssen.

Das Vergleichsportal Verivox hat errechnet, dass ein Balkonkraftwerk unter idealen Bedingungen mit einer Leistung von 600 Watt jährlich etwa 570 Kilowattstunden Strom liefern kann. Wird der Strom komplett selbst verbraucht, entspricht das bei einem durchschnittlichen Kilowattstundenpreis von 39,94 Cent pro Kilowattstunde einer Einsparung von rund 228 Euro pro Jahr. Eine Balkon-Solaranlage dieser Größe kostet zwischen 700 und 900 Euro. Die Anschaffungskosten sind in dieser Beispielrechnung nach drei bis vier Jahren wieder drin. Läuft die Anlage 20 Jahre lang, spart sie rund 4.550 Euro an Stromkosten. Dann wären die Kosten nach drei Jahren amortisiert.

Die Verbraucherzentrale NRW ist bei der Schätzung möglicher Erträge zurückhaltender und geht bei einem Standardsolarmodul mit 400 Watt Leistung, das zum Beispiel verschattungsfrei an einem Südbalkon senkrecht montiert wurde, von einem Ertrag von etwa 280 Kilowattstunden Strom pro Jahr aus. Ein einfaches Tool, um die Wirtschaftlichkeit von Balkon-PV zu bewerten, hat die HTW Berlin entwickelt. Damit lässt sich die Wirtschaftlichkeit der Balkon-PV mit und ohne Batteriespeicher abschätzen. pgl