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Wissenschaftler unterstützt Energieeffizienzexperten

„Die Energieberaterbranche braucht eine verlässliche und durch die Praxis informierte Forschung, um in Berlin, aber auch in Brüssel mit wissenschaftlich fundierten Argumenten überzeugen zu können und die Energiewende voranzubringen“, sagt Florian Wiegandt. Der promovierte Physiker wird diese Aufgabe jetzt offiziell bei der Gesellschaft für rationelle Energieverwendung (GRE), der wissenschaftlichen Abteilung des Deutschen Energieberater-Netzwerks (DEN), übernehmen. Bereits seit einem dreiviertel Jahr entwickelt er Forschungsaufgaben zusammen mit dem Vorstand und den Kompetenzteams, wirbt Gelder ein oder recherchiert Fragestellungen für die politische Arbeit.

Europäische Vorgaben der Gebäuderichtlinie gemeinsam umsetzen

So hat sich Wiegandt in den vergangenen Monaten viel mit der neuen europäischen Gebäuderichtlinie auseinandergesetzt und arbeitet an einem Projekt, das die Entwicklung des europäischen Energieausweises begleitet. Seit dem ersten europäischen Energieberatertreffen, das das DEN im vergangenen Jahr organisiert hat, recherchiert er, wie andere Mitgliedsstaaten energieeffizientes Sanieren und Bauen umsetzen und sucht nach Möglichkeiten, die Zusammenarbeit der Branche zu stärken. „Die Vorgaben aus Brüssel sind sehr unscharf formuliert. Durch Kollaborationen mit unseren Nachbarn können wir unsere Stimme als Energieeffizienzexperten – auch mit Blick auf ein geschütztes Berufsbild – hörbar machen“, erklärt der Wissenschaftler, der selbst als Energieberater tätig ist.

Einfache Bilanzierungsmethode des Energieverbrauchs entwickeln

Neben dem Engagement auf der europäischen Bühne, ist Wiegandt in nationalen Forschungsprojekten aktiv. Mit einer Hochschule diskutiert er derzeit Ideen zu einer neuen Bilanzierungsmethode. Ziel ist es, die tatsächlichen Verbräuche der Gebäude in den Fokus rücken – eine Forderung, die das DEN schon lange kommuniziert. „Nur wenn wir erfassen, wie viel Energie wir tatsächlich einsparen, können wir nachvollziehen, welche Maßnahmen die größte Wirkung erzielen. Auch können wir unseren Kund:innen so die Vorteile der Sanierung transparent darstellen“, erklärt Vorstandssprecherin Stefanie Koepsell. Die Bilanzierungsverfahren müssen ihrer Meinung nach einfacher und nachvollziehbarer werden, um auch eine zielgerichtete Klima- und Gebäudepolitik zu ermöglichen.

Welche Sanierungsmaßnahmen sind besonders effizient?

Ein weiteres Projekt der GRE betrifft den Energieeffizienz-Datenschatz des DEN. Der Verband sammelt schon lange Informationen zu Sanierungsprojekte seiner Mitglieder, um Erkenntnisse über sanierte Gebäude wie auch sinnvolle Fördermaßnahmen herausarbeiten zu können. Mitglieder können die Ergebnisse Ihrer Bilanzierung über eine Schnittstelle in bereits einigen Energieberatungsprogrammen teilen oder die Daten manuell übermitteln. Neben den architektonischen Dimensionen, den U-Werten vor und nach der Sanierung werden hier die vorgeschlagenen Maßnahmen wie auch Kosten und Förderungen festgehalten. Wiegandt wertet die Daten derzeit aus und hofft, herausarbeiten zu können, welche Maßnahmen besonders effizient sind und welche Förderungen sinnvolle Sanierungskonzepte nach sich ziehen. Quelle: DEN / jb