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Wie sicher ist Holzbau im Brandfall?

Ein aktueller Audiobeitrag der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) geht dieser Frage nach und lässt neben Bürgerstimmen auch den Holzbau-Experten Prof. Dr. Stefan Winter von der TU München zu Wort kommen. Dieser räumt mit Vorurteilen auf: „Das Material ist unschuldig. Das Brandrisiko ist in Holzhäusern nicht höher als in anderen Bauweisen – entscheidend ist die Planung.“

Eine begleitende Umfrage zeigt: Die Akzeptanz für den Holzbau wächst. Viele Befragte sehen Holz als zukunftsfähigen Baustoff, der ökologische Vorteile mit gestalterischer Vielfalt verbindet. Gleichzeitig bestehen Unsicherheiten beim Thema Brandschutz. Besonders häufig genannt wurden Fragen zur Feuerwiderstandsdauer, zur Genehmigungsfähigkeit mehrgeschossiger Holzbauten und zur Rolle von Dämmstoffen.

Diese Rückmeldungen spiegeln wider, wie wichtig transparente Kommunikation und belastbare Forschungsergebnisse sind, um Vertrauen in den Holzbau zu stärken – gerade bei komplexen Themen wie dem baulichen Brandschutz. Erst recht, wenn Forschung, Planung und Ausführung Hand in Hand gehen. Sie leisten einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Muster-Holzbaurichtlinie und zur Akzeptanz innovativer Bauweisen im urbanen Raum.

Audiobeitrag und Umfrage: Bürgermeinungen im Fokus

Der Audiobeitrag greift die Fragen der Öffentlichkeit auf und vermittelt fundiertes Wissen – verständlich und praxisnah. Er zeigt, wie moderne Brandschutzkonzepte funktionieren und wie Forschung dazu beiträgt, Vorbehalte gegenüber dem Holzbau abzubauen.

Das Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) förderte bbeziehungsweise fördert über die FNR mehrere Projekte, die sich gezielt mit dem Brandschutz im Holzbau beschäftigen. Sie liefern wissenschaftliche Grundlagen, innovative Konzepte und praxisnahe Lösungen:

• TIMpuls Dissemination – Wissenstransfer für ein brandschutztechnisch sicheres Bauen im mehrgeschossigen Holzbau

Das Projekt bereitete die Erkenntnisse aus dem Vorgängerprojekt TIMpuls für die Praxis auf. Ziel war es, die Anwendung brandschutzsicherer Holzbauweisen in Bauaufsicht, Planung und Feuerwehr zu verankern. Realbrandversuche und Einsatzanalysen zeigten: Holzbau kann dem Brandschutz konventioneller Bauweisen ebenbürtig sein.

• HBV-Kern – Brandschutz lastabtragender Holzkörper im Gebäudekern

Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines Holz-Beton-Verbund-Wandsystems zur Lastableitung im Gebäudekern von Geschossbauten, das auch im Brandfall eine ausreichende Tragfähigkeit sicherstellt. Die Kombination aus Holz und einer speziell stabilisierten Betonauflage wird in großformatigen Bauteilversuchen getestet und soll ein sortenrein rückbaubares System ermöglichen. Das Vorhaben startete Anfang 2025 und läuft bis 2027.

• PyroProBiD – Pyrolyse-Prognose für Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen

Das Projekt entwickelte ein numerisches Modell zur Vorhersage des Schwelverhaltens biobasierter Dämmstoffe. Es hat dazu beigetragen, Prüfanforderungen zu reduzieren und die Anwendung sicherer Dämmstoffe aus Holz, Zellulose, Hanf oder Flachs zu erleichtern.

Holzbau ist nicht nur nachhaltig, sondern auch sicher

Holzbau gilt als Schlüsseltechnologie für das klimafreundliche Bauen. Doch damit sein Potenzial voll ausgeschöpft werden kann, braucht es Vertrauen, insbesondere bei sicherheitsrelevanten Themen wie dem baulichen Brandschutz.

Die Bundesregierung stärkt den Holzbau mit der Holzbauinitiative und fördert gezielt Forschungsvorhaben, die die Leistungsfähigkeit und Sicherheit moderner Holzbauweisen belegen und Innovationen entwickeln. Die Charta für Holz 2.0 bildet dabei den strategischen Rahmen für den Einsatz von Holz aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung im Sinne von Klimaschutz, Ressourcenschonung und Innovation. Quelle: FNR / si