Viele PV-Module liefern weniger Leistung als vom Hersteller angegeben. Das ist das Ergebnis einer Langzeituntersuchung von TÜV Rheinland über einen Zeitraum von zehn Jahren. Im Testzeitraum 2015/16 schnitten gut zwei Drittel der getesteten PV-Module noch besser ab als angegeben. Weniger als ein Drittel erreichten nicht die angegebene Nennleistung. Heute, zehn Jahre später, hat sich das Verhältnis umgekehrt: Nur noch ein Drittel der getesteten Module liefert mehr, zwei Drittel weniger als angegeben.
Die meisten Ergebnisse liegen zwar innerhalb der erlaubten Norm von 1,5 Prozent, aber: „Wenn Module weniger liefern als vom Hersteller angegeben, kann dies zu einem Vertrauensverlust bei Käufern führen“, erläutert Christos Monokrousos, Experte für Solarprüfungen bei TÜV Rheinland. „Umso wichtiger ist es, dass Hersteller frühzeitig und regelmäßig unabhängige Prüfexpertise wie die von TÜV Rheinland im Fertigungsprozess hinzuziehen. So lassen sich Leistungsabweichungen und Verzögerungen in der Markteinführung vermeiden.“
Verschleiß und Degradation: Unterschiede zwischen verschiedenen PV-Technologien
Im Bereich Degradationsprüfungen hat TÜV Rheinland verschiedene PV-Technologien hinsichtlich ihrer Anfälligkeit gegenüber Hitze, Luftfeuchtigkeit, Spannungsspitzen sowie Sonnen- und UV-Licht miteinander verglichen. Dazu gehören sowohl die konventionellen, meist preiswerteren PERC- und TOPCon-Technologien, als auch die neuere, häufig teurere BC-Technologie. Das Ergebnis: BC-Module lieferten über alle Testkategorien hinweg im Mittel die besten Werte, gefolgt von TOPCon und PERC – mit einer Ausnahme: der Hitzebeständigkeit. Hier schnitt TOPCon am besten ab. „Wichtig: Es handelt sich um Mittelwerte. So gab es auch einzelne Modultypen, die deutlich über oder unter den Medianwerten lagen“, erklärt Monokrousos.

TÜV Rheinland
Hinzu kommen die unterschiedlichen Anschaffungskosten für die verschiedenen Technologien. Dadurch ist eine Empfehlung für oder gegen eine bestimmte Technologie nicht möglich. Umso wichtiger: „Solarprojekte sind eine kostenintensive Investition. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Qualität der Module mitunter erheblich voneinander abweicht. Das gilt sowohl im Technologie- als auch im Herstellervergleich. Gerade bei Großprojekten empfehlen wir Investoren deshalb eine Vorabprüfung der Module, die sie einsetzen wollen. Dies ermöglicht Planungssicherheit und spart Geld“, sagt Monokrousos. Quelle: TÜV Rheinland / ab