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Studie fordert Verjüngung und mehr Diversität bei der Energieberatung

Die Erhebung bestätigt Daten der bisherigen Marktstudien und auch der Sommerumfragen des GEB, wonach Energieberatung vorwiegend von älteren, meist männlichen, Beratern ausgeübt wird. In der Sommerumfrage 2021 waren 27 Prozent über 60 und 68 Prozent über 50 Jahre alt.  „Zur Verbreiterung der Angebotsstruktur wäre der Beruf verstärkt für andere Gruppen attraktiv auszugestalten“, so die Forderung der jetzt vorgelegten Studie. Sie schlagen außerdem einen verstärkter Austausch zwischen Berufsanfängern und -erfahrenen , Kooperationen mit Bildungseinrichtungen und  konkrete Info- und Werbemaßnahmen vor.

Außerdem zeigen die Daten dieser Umfrage , dass Frauen unterrepräsentiert sind. „Zum einen schöpft der Sektor nicht das volle Talentpotenzial aus. Zum anderen belegen verschiedene Studien, dass sich Geschlechteridentitäten auch in Konsummustern im Energiebereich auswirken. Demnach sind Frauen bei Entscheidungen zum Haus in vielen Bereichen die Entscheidungsträgerinnen“, argumentieren die Autorinnen und Autoren.

Nur etwa 45 Prozent der deutschen Hauseigentümer, die eine energetische Sanierung planen, sind bereit, sich an einen Energieberater zu wenden, so die Erhebung der BfEE. Es müsse mehr Transparenz über die Beratungsmöglichkeiten, -felder und -tiefen sichergestellt wird. Außerdem kommt die Befragung zum Ergebnis, dass eine Standardisierung der Qualifizierung der Energieberater nicht nur für die Erhöhung der Markttransparenz wichtig sei, sondern auch, um starre Strukturen des Angebots zu verändern. „Aufbau von Netzwerkstrukturen in Zusammenarbeit mit den Beraterverbänden Kooperationen zwischen Energieberatern, Handwerkern, Architekten, Immobilienverwaltern, Banken und weiteren relevanten Stakeholdern auf regionaler Ebene können umfängliche Dienstleistungspakete zur energetischen Sanierung anbieten“, so der Vorschlag.

Die Bewertung der Geschäftsfelder zeigte in der Studie ein verstärktes Interesse an der Digitalisierung (Smart Home, Gebäudeautomation) und der E-Mobilität (Ladeinfrastruktur, Wallboxen).

Als Hemmnisse bei der Nutzung von Energieberatung wurden in der Umfrage an erster Stelle die Informationsflut und Überforderung und die Angst vor hoher Komplexität als sehr häufiges Hemmnis gegen eine energetische Sanierungsberatung definiert. Die Umfrage erfolgte vor Inkrafttreten der Bundesförderung für energieeffiziente Gebäude, die dieses Problem adressieren sollte. Spannend wäre ein Update ob die BEG diese Hemmnisse ausräumt oder eher verstärkt. pgl

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