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Sanierungsquote ist 2024 leicht gesunken

Die aktuelle Marktdatenstudie der B+L Marktdaten Bonn, im Auftrag des Buveg zeigt, dass die Sanierungsquote des Gebäudebestands 2024 im Vergleich zu 2023  (0,7 Prozent) rückläufig war. Vor allem aber bleibt sie deutlich unter der Zwei-Prozent-Marke, die für das Erreichen der Klimaziele 2030 notwendig ist. Für das erste Halbjahr 2025 erwarten die Fachleute einen leichten Anstieg.

Die Sanierungsquote ist je nach Gewerk sehr unterschiedlich. Die Erhebung bezog sich dabei nur auf die Gewerke der Gebäudehülle. Die Sanierungsquote für Fenster lag 2024 bei 1,19 Prozent, für Dach bei 0,74 Prozent und für Fassaden bei 0,5 Prozent.

Jan Peter Hinrichs, Geschäftsführer des Buveg, sieht im Sondervermögen der neuen Bundesregierung Hoffnung für mehr Investitionen in die energetische Ertüchtigung von Gebäuden. Er betont jedoch, dass der Fokus zu einseitig auf dem Heizungswechsel liege und mahnt bei einer möglichen Abschaffung des Heizungsgesetzes sinnvolle Anschlussregelungen an.

Auch beim Heizungstausch sah es 2024 eher mau aus. Der Absatz von Wärmeerzeugern ist laut aktuellem Dena-Gebäudereport um 46 Prozent eingebrochen. Besonders stark betroffen waren Gasheizungen  und Wärmepumpen, aber auch die Installationen von Biomasseanlagen, Solarthermie und Lüftungsgeräten verzeichneten teils historische Tiefstände. Mehr Interesse gab es an Sanierungfahrplänen. Das könnte ein Zeichen dafür sein, dass viele über Projekte nachdenken.

Das könnte auch für die Gebäudehülle gelten. Frank Lange, Geschäftsführer des Verband Fenster + Fassade, fordert eine deutliche Steigerung der Sanierungsquote und sieht im prognostizierten Plus im Fenstermarkt für 2025 ein ermutigendes Signal, das durch politische Klarheit und langfristige Planungssicherheit gestützt werden müsse.

2024 wurden 265.000 Wohneinheiten energetisch saniert.. Die dena-Leitstudie "Aufbruch Klimaneutralität" fordert für 2025 die Sanierung von 460.000 Wohneinheiten und für 2030 von 730.000, um die Klimaziele zu erreichen.

Die Vorhaben der neuen Bundesregierung zur Förderung im Gebäudebestand sind derzeit noch nicht klar. In einer ersten Rede sprach die SPD-Bauministerin Verena Hubertz von einem „Bauturbo“, den sie in den ersten 100 Tagen ankurbeln wolle und von einer Senkung der Baukosten durch Verschlankung der Vorschriften. Zum Thema Erhöhung der Sanierungsquote war aber noch nichts zu hören. pgl

Einen Überblick über aktuelle Diskussionen zum Thema Gebäudehülle gab es auch bei unserem Fachforum Gebäudehülle. Alle Beiträge des Forums

Was sich genau hinter der energetischen Sanierungsquote verbirgt und wie sie ermittelt wird, können Sie in unserem Beitrag Mythos oder Maßzahl? aus der Ausgabe 03-2025 lesen.