Springe zum Hauptinhalt Springe zum Hauptmenü Springe zur SiteSearch

Wie Wärmenetze künftig aufgebaut sein müssen

Das Potenzial grüner Fernwärme ist immens. Darin sind sich Fachleute einig. Doch die künftige Entwicklung bringt einige Herausforderungen für die bestehende Netzinfrastruktur mit sich. Welche, erläutert der Urban-Turn-Projektverantwortliche Stefan Hay vom Energieeffizienzverband AGFW: „Fernwärmesysteme werden durch die künftig noch stärkere Nutzung zum Teil ortsgebundener erneuerbarer Energien und Abwärme dezentraler aufgebaut sein müssen, als dies heute der Fall ist.“ Außerdem müssten die Netztemperaturen abgesenkt werden, weil bei der Einspeisung erneuerbarer Energien oftmals nur niedrigere Temperaturniveaus zur Verfügung stünden. Um diese komplexeren Strukturen gut managen zu können, sei die digitale Erfassung von Betriebspunkten innerhalb der Wärmenetze zwingend erforderlich. Die Herausforderungen und Chancen zukünftiger Fernwärmesysteme stellt das Projekt in der Studie Fernwärmenetze im Kontext nationaler Klimaziele: Potenziale für Urban-Turn dar.

Projekt unterstützt Fernwärmeversorger

Die Studie bildet die Grundlage für weitere Forschungen im Versuchs- und Testzentrum District LAB des Fraunhofer-Instituts für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik IEE in Kassel. Es besteht aus einem flexiblen Testnetz mit angeschlossenen Versuchs- und Prüfständen für Wärmeerzeuger und -verbraucher im Quartiersmaßstab sowie einer Teststrecke für Rohrleitungstests. Durch ein digitales Leit- und Regelungssystem lassen sich die Betriebszustände dort exakt einstellen und messen. „Die Ergebnisse der Simulationen und Versuche im District LAB werden wichtige Erkenntnisse zur Flexibilisierung, Digitalisierung und Transformation der leitungsgebundenen Wärmeversorgung im urbanen Raum liefern“, erklärt die Verbundkoordinatorin Anna Kallert. Praxisorientierte Lösungsansätze würden es ermöglichen, die Ergebnisse rasch auf bestehende Wärmenetze übertragen zu können und somit Versorgungsunternehmen bei der Bewältigung der Herausforderungen der Wärmewende und der strategischen Ausbauplanung der Wärmenetze zu unterstützen. Das vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte Projekt läuft noch bis 2025. Quelle: AGFW / jb

Bleiben Sie auf dem Laufenden in Sachen Energieberatung und Energiewende mit unserem Newsletter.