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Wärmeverbräuche in Mehrfamilienhäusern steigen wieder

Der Endenergieverbrauch für Raumheizwärme im deutschen Mehrfamilienhausbestand ist in den vergangenen Jahren gesunken, wie beispielsweise der Techem Atlas für Energie, Wärme und Wasser in seiner Ausgabe 2023 zeigt. Unsere aktuelle Auswertung der zurückliegenden beiden Heizperioden zeigt sehr deutlich, dass die Wärmeverbräuche für Raumheizung nun jedoch signifikant im zweistelligen Prozentbereich gestiegen sind.

Unsere durchgeführte Witterungsbereinigung belegt, dass diese Verbrauchsteigung im Wesentlichen auf Nutzerverhalten zurückzuführen ist. Für die vorliegende Analyse wurden Verbrauchsdaten des deutschen Mehrfamilienhausbestands anonymisiert ausgewertet. Die Stichprobengröße unserer Auswertung betrug etwa 5.500 Nutzeinheiten.

1 Verteilung der unterjährigen Raumheizwärmeverbräuche

Techem

1 Verteilung der unterjährigen Raumheizwärmeverbräuche

Für die Analyse der Raumheizwärmeverbräuche haben wir unterjährige anonymisierte Messwerte der Funkheizkostenverteiler mit langfristigen Energieverbräuchen derart kombiniert, dass eine energetische Verbrauchsanalyse auf Monatsebene möglich wurde. Abb. 1 zeigt die sich daraus ergebende statistische Häufigkeitsverteilung für die beiden betrachteten Heizperioden. Der quantitative Vergleich der Verteilung ermöglicht eine Bewertung der Verbrauchsveränderung.

Ergebnis der durchgeführten Analyse der unterjährigen Verbräuche

Wir stellen fest, dass die kostenrelevante Verbrauchsveränderung ohne Witterungskorrektur im Mittel im Bereich 18 bis 28 Prozent liegt, wobei die erdgasversorgten Mehrfamilienhäuser den größten Verbrauchszuwachs verzeichnen. Nach Witterungsbereinigung verbleibt immerhin ein Verbrauchszuwachs von elf bis 20 Prozent (Abb. 2). Die festgestellte Verbrauchsveränderung kann aus unserer Sicht nur durch Nutzerverhaltensveränderung und in nur geringem Maße durch Effizienzveränderung der Heizungsanlagentechnik erklärt werden.

2 Verbrauchsveränderungen ohne und mit Witterungsbereinigung

Techem

2 Verbrauchsveränderungen ohne und mit Witterungsbereinigung

Im Kern bedeutet dies, dass das Bewusstsein der Nutzenden für den eigenen Energieverbrauch überraschend deutlich nachgelassen hat. Dies wird voraussichtlich zu deutlichen Kostensteigerungen in der kommenden Heizkostenabrechnung führen und zeigt wie wichtig es ist, die Nutzenden über ihren Verbrauch/ihre Verbrauchsänderung sowie idealerweise die zugehörigen Kosten stetig, also beispielsweise monatlich im Zuge der unterjährigen Verbrauchsinformation, zu informieren. Flankierend sollten jegliche Maßnahmen zur Effizienzüberwachung und Verbesserung wie etwa der Digitale
Heizungskeller
von Techem eingesetzt werden.

Holger Hallmen, Dr. Arne Kähler, Joachim Klein