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Solarpaket I beschleunigt PV-Ausbau

„Ob für Mieter, Immobilienbesitzer, Landwirte oder Unternehmer – der Zugang zu preiswertem Solarstrom wird deutlich leichter,“ kommentiert Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW), das Solarpaket I. In ihm fasst die Bundesregierung eine Reihe von Gesetzesreformen zur Beschleunigung des Photovoltaikausbaus zusammen. Nach Ansicht von Körnig vereinfacht es grundsätzlich den weiteren Ausbau der Solartechnik. Die einzelnen genannten Zielgruppen würden von unterschiedlichen Vorhaben profitieren.

Mieterstrom: Gesetz mindert bürokratischen Aufwand

Für Mieter ist etwa die Regelung zur „gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung“ besonders interessant, die sich auf die Weitergabe von Solarstrom innerhalb eines Gebäudes an mehrere private oder gewerbliche Stromverbraucher bezieht. PV-Anlagenbetreiber werden jetzt nicht mehr zum Energieversorger, sondern können den Solarstrom künftig barrierearm an Mietende und Mitbewohnende veräußern, soweit er gerade verfügbar ist. Damit wird es laut Körnig künftig einfacher, „die Potenziale für Prosuming und Sektorenkopplung unter anderem in den rund sechs Millionen Mehrfamilienhäusern mit zwei bis sechs Wohneinheiten, aber auch in Gewerbegebäuden umzusetzen“ – ohne umständliche Stromversorgerbürokratie und ohne die Installation teurer Messtechnik.

Auch Steckersolargeräte und Batteriespeicher lassen sich einfacher nutzen

Einfacher wird auch die Nutzung von so genannten Steckersolaranlagen. So entfällt zum Beispiel die bisherige Anmeldung beim Netzbetreiber. Die Registrierung erfordert zudem wenige Daten und alte, nicht digitale Stromzähler dürfen übergangsweise weiter genutzt werden. Der BSW bewertet dies positiv – ebenso wie die Neuregelung zum Ausschließlichkeitsprinzip für Batteriespeicher, die nun flexibler betrieben werden können. Speicher können in einem Wechselmodell sowohl Strom aus erneuerbaren Energien als auch Netzstrom zwischenspeichern.

Regierung hebt Vergütung für Gewerbeanlagen an

Für Unternehmen wird die Errichtung von Solaranlagen in der Leistungsklasse 40 bis 750 Kilowatt einfacher. Hier folgt die Ampelkoalition laut BSW der Branchenempfehlung, die Vergütungssätze für eingespeisten Solarstrom anzuheben, um die Kostensteigerungen insbesondere bei der Finanzierung und Installation künftig einzupreisen. Dies fördere, dass Firmen Solarstromanlagen auch dann auf ihren Dächern zu errichten, wenn der erzeugte Solarstrom nur zu einem geringen Teil im eigenen Gebäude verbraucht werden kann. Das Reformpaket wird nach Meinung von Körnig auch die Nutzung von Solartechnik in der Landwirtschaft vorantreiben. „Solarkraftwerke auf ertragsschwachen Böden sind jetzt zumeist förderfähig“, so Körnig. „Eine effiziente Doppelnutzung von Flächen für die Ernte von Feldfrüchten und Solarstrom wird sogar gezielt angereizt.“

Verband fordert weitere Reformen

Grundsätzlich fällt das Fazit von Körnig zum Solarpaket 1Ialso positiv aus. Der Verband erwartet eine Zunahme an Investitionen auf Dächern und Freiflächen infolge verbesserter Investitionsbedingungen. Doch die Regierung dürfe jetzt nicht stehen bleiben. Weitere Reformen – zum Beispiel im Steuerrecht, beim Energiemarktdesign und Netzzugang - müssten zeitnah folgen, um die noch ungenutzten Potenziale der Solar- und Speichertechnologien zu heben. „Noch in diesem Jahr bedarf es eines zweiten Solarpaketes, um die neu installierte PV-Leistung gemäß den Plänen der Ampel-Koalition von 15 Gigawatt im vergangenen Jahr auf jährlich 22 Gigawatt ab dem Jahr 2026 zu steigern“, fordert Körnig. Quelle: ms