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Hohe Energiepreise sorgen für Reduktion des Verbrauchs

Nach vorläufigen Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AG Energiebilanzen) erreichte der inländische Primärenergieverbrauch im ersten Halbjahr 2023 eine Höhe von 5.561 Petajoule (PJ).

Nach Einschätzung der AG Energiebilanzen sind für den beträchtlichen Verbrauchsrückgang die hohen Energiepreise sowie die schwache konjunkturelle Entwicklung verantwortlich. Von der Witterung gingen im ersten Halbjahr geringe verbrauchssteigernde Effekte aus. Lediglich der im Zuge der aktuellen Flüchtlingsbewegungen zu verzeichnende Bevölkerungsanstieg sorgte für eine Erhöhung des Energieverbrauchs, die aber deutlich geringer ausfiel als die verbrauchssenkenden Effekte.

Die AG Energiebilanzen geht davon aus, dass die Preise wesentlich den Verlauf des Energieverbrauchs bestimmen. Die Preise sind zwar zurückgegangen, aber immer noch höher als 2021. Die Energiepreise, so die AG Energiebilanzen, entfalten damit weiterhin Impulse zur Einsparung von Energie, wenn auch in leicht abgeschwächter Intensität. Die AG Energiebilanzen unterscheidet bei ihrer Betrachtung zwischen aktuellen, verhaltensbedingten Energieeinsparungen und Investitionen in die Energieeffizienz mit längerfristigen Wirkungen.

Die verbrauchssenkenden Effekte der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung werden zudem derzeit stark von der deutlich zurückgegangenen Produktionsleistung der energieintensiven Industrien (Chemie, Metalle, Papier und Glas) geprägt. Während die Produktion des gesamten produzierenden Gewerbes in den ersten fünf Monaten des Jahres stagnierte, verzeichneten die energieintensiven Branchen ein Minus von 13 Prozent.

Der Verbrauch von Heizenergien wurde in den ersten sechs Monaten nur in geringem Maße von den Witterungsbedingungen beeinflusst. Zwar lagen die Temperaturen im Berichtszeitraum etwas niedriger als im Vorjahreszeitraum. In den für den Wärmebedarf besonders wichtigen ersten drei Monaten war es jedoch wärmer als im Vorjahr. Bereinigt um den leicht verbrauchssteigernden Effekt der Witterung, wäre der Energieverbrauch im ersten Halbjahr um 7,6 Prozent gesunken.

Der Beitrag der erneuerbaren Energien erhöhte sich im ersten Halbjahr 2023 geringfügig um 0,6 Prozent. Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen sank leicht um 1 Prozent. Die Bereitstellung von Wärme erhöhte sich um 5 Prozent und im Sektor Verkehr gab es einen Zuwachs um 3 Prozent.

Die gegenüber dem Vorjahr etwas ungünstigere Witterung sorgte für leichte Rückgänge sowohl bei der Photovoltaik (-1 Prozent) wie auch bei der Windstromerzeugung (-3 Prozent). Die Stromerzeugung aus Biomasse nahm um 4 Prozent ab. Bei der Wasserkraft kam es dagegen zu einem Zuwachs um 9 Prozent. Die AG Energiebilanzen geht davon aus, dass die durch Wärmepumpen nutzbar gemachte Umweltwärme um etwa 13 Prozent zulegte und die Nutzung von Holz durch private Haushalte sowie im Gewerbe- und Dienstleistungsbereich im ersten Halbjahr 2023 um etwa 7 Prozent wuchs.

Die energiebedingten CO₂-Emissionen gingen nach einer vorläufigen Abschätzung der AG Energiebilanzen im ersten Halbjahr 2023 um mehr als acht Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum zurück. Dies entspricht einer Reduktion in der Größenordnung von 28 Millionen Tonnen (Mio. t). Quelle: AGEB / pgl