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VERBÄNDE

Erneuerbare sind kein Stromkostentreiber

Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) kritisiert die wiederholte Darstellung, wonach der Ausbau erneuerbarer Energien die Strompreise explodieren lasse oder die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen in Deutschland gefährde. BEE-Präsident Dietmar Schütz: „Die Strompreise für Großverbraucher sind in den letzten Jahren immer weiter gesunken und liegen aktuell auf dem Niveau des Jahres 2005.“ Allein der börsenpreissenkende Effekt der erneuerbaren Energien entlaste die Industrie derzeit um jährlich 1,5 Mrd. Euro. Hinzu komme der geringe Preis für CO2-Zertifikate, der die Strompreise für Großverbraucher ebenfalls sinken lasse.

Industrie wird mit Milliardenbeträgen entlastet
Der BEE weist zudem darauf hin, dass nach dem Willen der Bundesregierung immer weitere Teile der Industrie von der so genannten EEG-Umlage befreit werden. Auf diese Weise werden Unternehmen in Deutschland derzeit um 2,5 Mrd. Euro/a entlastet. Hinzu komme, dass Großverbraucher seit diesem Jahr auch vollständig von den Gebühren für die Nutzung der Stromnetze befreit wurden. Diese Gesetzesänderung entlastet die Unternehmen nach Schätzungen der Bundesnetzagentur zusätzlich um rund 1,1 Mrd. Euro/a.

„Energiewendekosten müssen gerechter verteilt werden“
Schütz: „Es ist das Ergebnis gezielter Politik, Industrieunternehmen zu entlasten und die dadurch entstehenden Zusatzkosten kleinen Betrieben und Privatverbrauchern aufzubürden. Die Kosten für die Energiewende müssen gerechter verteilt werden, die positiven Effekte der erneuerbaren Energien auch an Privathaushalte sowie Handel und Gewerbe weitergegeben werden. Denn im Gegensatz zu Industriekunden stieg die Stromrechnung für Kleinverbraucher in den letzten Jahren deutlich, teilweise um 40 %.

Strompreise steigen deutlich schneller als die EEG-Umlage
Im Jahr 2000 zahlte der durchschnittliche Haushaltskunde für seinen Strom 14 Ct/kWh, davon 0,2 Ct/kWh für die Förderung erneuerbarer Energien (EEG-Umlage). Im Jahr 2009 lag der Strompreis bereits bei 23 Ct/kWh, die EEG-Umlage stieg währenddessen nur auf 1,3 Ct/kWh. Aktuell zahlen private Kunden für ihren Haushaltsstrom rund 26 Ct/kWh und ein Siebtel davon (3,59 Ct/kWh) für die EEG-Umlage. Schütz: „Man kann unschwer erkennen: Ein Großteil der Preiserhöhungen geht nicht auf die Kappe der Erneuerbaren.“

„1 Ct/kWh der aktuellen EGG-Umlage ist Industrieförderung“
Auch die EEG-Umlage stieg in den vergangenen drei Jahren um mehr als 2 Ct/kWh. Dieser Anstieg ist zum einen auf einen verstärkten Ausbau erneuerbarer Energien zurückzuführen. Zum anderen müssen Kleinverbraucher über die EEG-Umlage auch die Entlastungen für die Industrie mitfinanzieren. „1 Ct/kWh von der aktuellen EEG-Umlage ist Industrieförderung“, sagt Schütz. Hinzu kämen Fehler in der Berechnungsgrundlage der Umlage sowie Mitnahmeeffekte, die nichts mit den eigentlichen Kosten der Erneuerbaren zu tun hätten. „Die EEG-Umlage wird von den Gegnern der Energiewende zum Kampfbegriff stilisiert. Aber sie ist heutzutage weder Preisschild für die Erneuerbaren, noch ein Indikator für die Kosten der Energiewende.“