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TÜV Rheinland fordert strengere Sicherheitsanforderungen für Heimspeicher

Steckersolargeräte liegen im Trend. Dank mitgeliefertem Speicher können Haushalte ihre privat erzeugte Energie jetzt noch besser nutzen, wenn die Sonne beispielsweise nicht scheint. Stehen die Batteriespeicher jedoch in der Küche und nicht wie vorgesehen im Keller oder in der Garage, werden Brandschutzexperten hellhörig. Denn werden Batteriespeichersysteme etwa in Küchen oder Wohnzimmern montiert, ändert sich die entsprechende Gefahreneinstufung, sprich: es bestehen höhere Anforderungen an einen sicheren Betrieb. „Unser Eindruck ist: Dies ist momentan weder Verbrauchern noch Herstellern bewusst“, erläutert Roman Brück, Experte für Prüfung von Speichertechnologie bei TÜV Rheinland.

Gefahreneinstufung für gesamtes PV-System beachten

Eine zentrale Messgröße für die Sicherheitsbewertung von Heimspeicherlösungen ist die SIL-Einstufung. SIL steht für Safety Integrity Level. Die Einstufung bezieht die Sicherheitsfunktion des gesamten Systems ein, nicht nur einer Komponente oder eines Teils des Systems. Bei Energiespeichersystemen gilt die SIL-Einstufung aufgrund des höheren Gefahrenpotenzials im Falle eines Brandes als besonders hoch. Deshalb sind Hersteller verpflichtet, potenzielle Risiken zu minimieren und sicherzustellen, dass die Systeme auch im Falle einer Fehlfunktion oder Störung sicher weiterbetrieben werden können.

Sicherheitsexperte fordert strengere SIL-Einstufung

Bei der Gefahrenbewertung von Heimspeichern kommt es allerdings auch auf den Standort an, an dem sie aufgestellt werden. Doch in diesem Punkt weichen Theorie und Praxis häufig weit voneinander ab. Denn die aktuell auf dem Markt erhältlichen Speicher sind für eine Aufstellung zum Beispiel in Keller- oder Anschlussräumen eingestuft. Viele Verbraucherinnen und Verbraucher stellen sie laut Brück jedoch im Wohnraum auf. Der Experte will deshalb einerseits hinsichtlich der Einhaltung der SIL-Sicherheitseinstufung für Heimspeicher sensibilisieren. Vor allem fordert er aber strengere Sicherheitsanforderungen mit angepasster SIL-Einstufung. Gleichwohl weist er darauf hin, dass von PV-Systemen grundsätzlich keine höhere Gefahr für Kurzschlüsse und Brände ausgeht als von anderen Elektrogeräten. Quelle: TÜV Rheinland / jb

Der TÜV Rheinland bietet neuerdings einen Schnellcheck von Heimspeichern für Hersteller oder Inverkehrbringer an. Außerdem unterstützt er bei der sicherheitskonformen Markteinführung sowie der Einhaltung der Batterieverordnung entsprechender Geräte.