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Wind pusht 2022 Erneuerbaren-Strom

Der Grund sind in erster Linie für die Stromerzeugung aus Wind und Sonne günstige Wetterverhältnisse am Jahresbeginn. Insbesondere die ersten beiden Monate des Jahres waren ungewöhnlich windig. Das stürmische Wetter im Februar hat mit 20,6 Mrd. kWh sogar für einen neuen Rekordmonat in der Stromerzeugung aus Windenergie gesorgt. Dies trug dazu bei, dass Erneuerbare Energien im Januar und Februar insgesamt 54 Prozent des Stromverbrauchs deckten. Der März folgte mit für diese Jahreszeit überdurchschnittlich vielen Sonnenstunden. Das ist aber nur eine Momentaufnahme. 2021 war laut Statistischem Bundesamt insgesamt der Anteil Erneuerbarer am Strommix zurückgegangen.

Die AG Energiebilanzen geht auf Grundlage vorläufiger Energiebilanzdaten davon aus, dass die energiebedingten CO₂-Emissionen 2021 in einer Größenordnung von 2,8 Prozent gestiegen sind. Der größte Teil des Anstiegs dürfte auf die Strom- und Wärmeerzeugung entfallen. Auch bei Verkehr sowie Industrie und Gewerbe kam es zu höheren Emissionen. Dagegen habe sich unter Zugrundelegung vorläufiger Zahlen der Energiebilanz der CO₂-Ausstoß der privaten Haushalte sowie des Bereichs Gewerbe-Handel-Dienstleistungen (GHD) vermindert, so die AG.

Ausbau Erneuerbarer läuft zu langsam

„Der hohe Erneuerbaren-Anteil in den ersten Monaten dieses Jahres darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Ausbau der Erneuerbaren viel zu langsam verläuft“, mahnt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. „Wir brauchen schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren und mehr Flächen für Windräder und Photovoltaik-Anlagen. Es ist gut, dass die Bundesregierung angekündigt hat, zwei Prozent der Flächen in Deutschland für die Erzeugung von Windenergie bereitzustellen. Es muss aber auch sichergestellt werden, dass auf diesen Flächen tatsächlich Windräder entstehen. Viel zu häufig scheitern Projekte im Laufe des Zulassungsverfahrens.“

Die erforderliche Dynamik beim zukünftigen Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung sowohl bei der Windenergie an Land und bei der Offshore-Windenergie als auch bei der Photovoltaik betont Professor Frithjof Staiß noch vor einem anderen Hintergrund: „Gerade in der aktuellen Situation sind schnelle Fortschritte beim Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung unabdingbar, beschleunigen sie doch aller Voraussicht nach den bislang vor allem aus Klimaschutzgründen zu beobachtenden Trend zur Elektrifizierung in allen Energieverbrauchssektoren. Neben der Elektrifizierung ist auch der Markthochlauf von grünem, auf Basis von erneuerbarem Strom erzeugtem Wasserstoff, ein wesentlicher Baustein einer zukünftig klimaneutralen und krisensicheren Energieversorgung. Die aktuellen Bemühungen der Bundesregierung zur Entwicklung und zum Aufbau internationaler Lieferketten für grünen Wasserstoff sind daher ausdrücklich zu begrüßen und konsequent fortzusetzen“, so der geschäftsführende Vorstand des ZSW.

Die Erzeugungszahlen für grünen Strom

Insgesamt wurden rund 74,5 Mrd. kWh Strom aus Sonne, Wind und anderen regenerativen Quellen erzeugt (Q1 2021: 59,7 Mrd. kWh). Davon stammten 39,4 Mrd. kWh aus Wind an Land, 13,2 Mrd. kWh aus Biomasse, 7,5 Mrd. kWh aus Wind auf See, 9,6 Mrd. kWh aus Photovoltaik und 4,6 Mrd. kWh aus Wasserkraft.

Außerdem hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) den Fortschrittsbericht Energiesicherheit vorgelegt. Die Pläne aus dem BMWK zum Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft, zur Senkung des Verbrauchs und zum Ausbau der Erneuerbaren Energien im Gebäudesektor würden dazu beitragen, um auch die Abhängigkeit von russischem Gas zu vermindern und zeitnah zu beenden, lobt der Bundesverband Erneuerbare Energien. „Nun muss die Bundesregierung ihren Plänen Taten folgen lassen und die Leistungsbereitschaft der Erneuerbaren Energien von Wind und Sonne bis zu Bioenergie, Wasserkraft, Erd- und Umweltwärme in allen Sektoren angemessen anerkennen. Dafür sind konkrete gesetzliche Anpassungen zeitnah erforderlich“, kommentiert dessen Präsidentin Simone Peter. Quellen: ZSW / BEE / pgl

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