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Nachhaltigkeit: DGNB entwickelt Gebäuderessourcenpass

Eigentlich hatten die Ampel-Parteien in ihrem Koalitionsvertrag angekündigt, einen digitalen Gebäuderessourcenpass einzuführen. Bislang ist jedoch nichts passiert. Deshalb hat die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) nun einen eigenen Vorschlag veröffentlicht, den sie bis Mitte September zur Diskussion stellt. Der Ressourcenpass sollen für ein Gebäude die wesentlichen Informationen zur Klimawirkung, zur Kreislauffähigkeit und zum Ressourcenverbrauch angeben. Darin unterscheidet er sich vom Energieausweis, der nicht die für den Klimaschutz wichtigen CO2-Emissionen berücksichtigt und sich auf die Nutzungsphase einer Immobilie fokussiert, weshalb die negativen Umweltwirkungen bei der Konstruktion ausgespart bleiben. 

Gebäuderessourcenpass konzentriert sich auf Inhaltsstoffe, Umweltwirkungen und zirkuläre Nutzung

Beim Entwurf der DGNB steht zu Beginn die Abfrage allgemeiner Informationen zur Immobilie wie Baujahr, Bauweise und Standort. Zudem gilt es die Gesamtmasse des Gebäudes zu erfassen. Ein wesentlicher Fokus des Instruments liegt auf Angaben zu den verbauten Inhaltsstoffen sowie zur Verwendung zirkulärer Wertstoffe. Eine Auflistung der eingesetzten Materialarten ist ebenso gefragt wie Angaben zum Einsatz kritischer Inhaltsstoffe. Neben den Bau- und Abbruchabfällen soll er auch den Anteil nachwachsender Rohstoffe sowie wiederverwendeter oder rezyklierter Materialien erfassen. Der Gebäuderessourcenpass soll zudem die Umweltwirkungen eines Gebäudes über eine Referenznutzungsdauer von 50 Jahren beschreiben. Im Entwurf der DGNB werden die ökobilanziell ermittelten Treibhausgasemissionen des Bauwerks ebenso ausgewiesen wie dessen Primärenergiebedarf aus nicht-erneuerbaren Energiequellen. Zusätzlich will die DGNB zur Angabe weiterer Informationen rund um die zirkuläre Nutzung der Immobilie motivieren. Zu den freiwillig auszufüllenden Punkten zählen der Flächennutzungsgrad des Gebäudes, der Anteil von Flächen im Gebäude, die zur Mehrfachnutzung vorgesehen sind, sowie der Flächenbedarf je Bezugseinheit beziehungsweise bei Büroimmobilien die Quadratmeter pro Arbeitsplatz.

Verband freut sich über Kommentare

„Der Gebäuderessourcenpass sollte neben der reinen Bestandsaufnahme auch eine Zielstellung geben, worauf es bei allen künftigen Gebäuden ankommt im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz“, erklärt Vorstand Christine Lemaitre die Idee hinter des Entwurf. Auf der Internetseite www.dgnb.de/gebaeuderessourcenpass können Interessierte ein Beispiel des Gebäuderessourcenpasses herunterladen sowie ein PDF mit den Detailanforderungen. Beide Dokumente stellt die DGNB bis zum 18. September 2022 zur Kommentierung bereit. Anregungen und Kritik lassen sich über ein Formular auf der Internetseite an den Verband übermitteln. Wer Näheres wissen möchte oder Rückfragen hat, kann am 15. August um 16:30 Uhr ein digitales Informationsseminar besuchen. Die Ergebnisse will der Verband am 14. Oktober ab 14:30 Uhr bei der Immobilien- und Investorenmesse Expo Real in München diskutieren. Quelle: DGNB / jb

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