Springe zum Hauptinhalt Springe zum Hauptmenü Springe zur SiteSearch

Eigenheime: Die Tür steht offen für den Klimaschutz

Unter den deutschen Eigenheimern gibt es nach wie vor große Bereitschaft, in klimafreundliche Technologien zu investieren. Das ist ein Ergebnis einer Umfrage unter mehr als 2000 Hausbesitzerinnen und -besitzern, die das Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag der Initiative Klimaneutrales Deutschland (IKND) durchgeführt hat. Demnach nutzt bereits ein großer Teil der Befragten emissionssparende Technologien wie Photovoltaik, Wärmepumpe, Batteriespeicher oder E-Auto. Und ausgehend von den Investitionsplänen könnten bis 2030 mehr als 80 Prozent der Eigenheimbesitzerinnen und -besitzern mindestens eine davon installiert haben. So verwenden beispielsweise derzeit 36 Prozent eine PV-Anlage, weitere 26 planen die Anschaffung einer solchen in den kommenden fünf Jahren. Wärmepumpen nutzen aktuell 17 Prozent der Befragten, entsprechende Pläne haben weitere 23 Prozent.

Wärmepumpen werden positiver wahrgenommen

Im Vergleich zur ersten Allensbach-Umfrage im Auftrag der IKND vor einem Jahr zeigt die aktuelle Studie: Die Nutzungs- und Anschaffungspläne der Eigenheimbesitzerinnen und -besitzer sind stabil. Und die Skepsis gegenüber klimafreundlichen Technologien ist insgesamt zurückgegangen. So werden etwa Wärmepumpen laut Studie positiver wahrgenommen als vor einem Jahr. Die Zahl der Befragten, die Hinderungsgründe für den Einbau einer Wärmepumpe wie zum Beispiel hohe Anschaffungskosten sehen, geht leicht zurück.

Ein großer Teil der Befragten nutzt bereits emissionssparende Technologien wie Photovoltaik, Wärmepumpe, Batteriespeicher oder E-Auto.

IKND

Ein großer Teil der Befragten nutzt bereits emissionssparende Technologien wie Photovoltaik, Wärmepumpe, Batteriespeicher oder E-Auto.

Den Einstieg in die Energiewende finden die meisten über die Photovoltaik. Wer bereits eine entsprechende Anlage besitzt, bei dem besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass er auch in weitere klimafreundliche Technologien investiert. „Die Umfrage belegt: Photovoltaik ist entscheidend für weitere Anschaffungen wie E-Auto, Speicher oder Wärmepumpe“, sagt Carolin Friedemann, Gründerin und Geschäftsführerin der IKND. „Ohne private Photovoltaik-Anlagen wird Deutschland also seine Klimaziele nicht erreichen können.“ Die Eigenheimbesitzerinnen und -besitzer bräuchten daher Klarheit von der Bundesregierung. „Sie müssen wissen, welche Investitionsentscheidungen sich für sie lohnen. Sie erwarten Planungssicherheit und verlässliche staatliche Unterstützung.“ 

Photovoltaik ist die Schlüsseltechnologie für die Energiewende.

IKND

Photovoltaik ist die Schlüsseltechnologie für die Energiewende.

Dass eine solche Unterstützung entscheidend ist für die Investitionsbereitschaft der Eigenheimbesitzerinnen und -besitzer, ist ein weiteres Ergebnis der Untersuchung. Denn diese hängt stark vom Einkommen ab. Für den Kauf einer Wärmepumpe sind die Befragten mit einem Haushaltsnettoeinkommen unter 2.500 Euro monatlich durchschnittlich bereit, 11.000 Euro zu zahlen. Befragte mit 5.000 Euro und höher können fast 21.000 Euro investieren. Bei den niedrigen Einkommen geben 81 Prozent an, staatliche Unterstützung für den Kauf einer Wärmepumpe zu benötigen. Bei den Befragten mit einem Einkommen von 2.500 Euro bis 5.000 Euro sind es 60 Prozent.

Finanzielle Gründe sind die Hauptmotivation

Grundsätzlich sind vor allem finanzielle Argumente auschlaggebend für die Entscheidung, in eine der Technologie zu investieren. Die Energiekosten zu senken, ist nach wie vor der Hauptgrund für die Installation einer Solaranlage oder die Anschaffung einer Wärmepumpe. Nur beim Elektroauto spielen finanzielle Argumente eine nachgeordnete
Rolle.  

Investitionen in klimafreundliche Technologien hängen kaum mit den politischen Überzeugungen der Befragten zusammen.

IKND

Investitionen in klimafreundliche Technologien hängen kaum mit den politischen Überzeugungen der Befragten zusammen.

Etwas überraschen mag die Erkenntnis sein, dass Nutzung und Anschaffungspläne kaum mit den politischen Überzeugungen der Befragten zusammenhängen. So sind zwar Wähler von Bündnis 90/Die Grünen die stärkste Gruppe unter den PV-Befürwortern. Dort nutzen bereits 48 Prozent eine Photovoltaik-Anlage und 29 Prozent haben entsprechende Pläne. Bei den Anhängern der übrigen Parteien sind die Ergebnisse aber ausgeglichen. „Auch die Mehrheit der AfD-Wählerinnen und -Wähler unter den Eigenheimbesitzerinnen und -besitzer nutzt oder plant PV-Anlagen“, berichtet Steffen de Sombre, Projektleiter, Institut für Demoskopie Allensbach. Und fast jede dritte befragte Person in dieser Gruppe besitze ein Elektroauto oder plane dessen Anschaffung. Quelle: IKND / ms