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Mauerwerksindustrie spürt Rückgang der Baukonjunktur

Ende 2021 hatten die Hersteller von Mauersteinen  noch ein weiteres leichtes Anziehen der Baukonjunktur um ein  bis zwei Prozent erwartet. Nun gehen sie davon aus, dass die Baukonjunktur im laufenden Jahr um zirka ein bis zwei Prozent und danach spürbar zurückgehen könnte. Ab Herbst soll es zudem Preissteigerungen geben.

„Wenn die Gaslieferungen aus Russland komplett zum Erliegen kommen, wird es sicherlich zu Betriebsstilllegungen und Kurzarbeit kommen. Die erste Stilllegung eines Betriebes im Dachziegelbereich mit Verweis auf die seit zwei Jahren extrem gestiegenen Gas- und Strompreise gab es jetzt zum 1. September 2022“, warnt Rast. Investoren und Bauherren könnten deshalb gezwungen sein und seien bereits gezwungen, Bauprojekte zu verschieben oder ganz ad acta zu legen.

Stornierungswelle am Bau seit April 

Das Münchner ifo-Institut bestätigt diese Einschätzung. Im Wohnungsbau würden immer noch viele Projekte gestrichen, so das Institut Mitte August. Der Anteil der betroffenen Unternehmen lag im Juli bei 11,5 Prozent, nach 12,3 Prozent im Vormonat. Im Mai hatte der Anteil sogar 15,8 Prozent betragen. „Noch sind die Auftragsbücher prall gefüllt. Aber die explodierenden Baukosten, höheren Zinsen und schlechteren Fördermöglichkeiten stellen mehr und mehr Projekte in Frage. Wir beobachten seit April eine Stornierungswelle. Die ehrgeizigen Neubauziele der Bundesregierung rücken damit in weite Ferne“, erläutert ifo-Forscher Felix Leiss. Das Statistische Bundesamt hat für Juni 2022 einen preisbereinigten Rückgang des Auftragseingangs im Bauhauptgewerbe (Baubetriebe mit 20 und mehr Beschäftigten) im Vergleich zum Vorjahresmonat von 13,1 %  und im Vergleich zum Vormonat Mai 2022 von 5,5 %  gemeldet. Für das gesamte erste Halbjahr 2022 wird mittlerweile ein reales Minus von 3,0  Prozent ausgewiesen. Die Unternehmen der Mauerwerksbranche gehen laut Rast von zweistelligen Rückgängen ab 2023 aus. 

Im Ein- und Zweifamilienhausbau werden laut Angaben des Verbands deutlich mehr als 70 Prozent aller Häuser aus Mauerwerk errichtet. Im Geschosswohnungsbau sind es knapp 70 Prozent.

Nicht nur Energiepreise, auch der wiederholt abrupte Stopp der KfW-Förderung habe viele Bauherren in Finanzierungsnöte gebracht und das Vertrauen in die Politik der Bundesregierung untergraben, moniert Rast.  Mit den bisher angedachten Mitteln vom Bund, aber auch speziell von der Mehrzahl der Bundesländer, seien die gesetzten Wohnungsbauziele momentan nicht erreichbar. Quelle: DGfM / pgl

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