Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) untersuchte die Heizenergieeinsparungen von über 100.000 Mehrfamilienhäusern in Deutschland und kam zum Ergebnis, dass die nicht-monetären Einsparungen durchschnittlich 8,5 Prozent und die preisbedingten Einsparungen nur zwei Prozent ausmachten und veröffentlichte die Ergebnisse im aktuellen Wochenbericht.
Warum Preisänderung weniger wirken
Viele Haushalte sind nur unzureichend über ihren Energieverbrauch und ihre Kosten informiert. Dies schränkt die Wirksamkeit von Preisanreizen ein. Die geringe Reaktion auf Preisänderungen kann deshalb auf Informationsdefizite oder auf bereits ausgeschöpfte Einsparpotenziale der Haushalte zurückgeführt werden.
Es gibt Unterschiede bei Fernwärme und Gas

DIW Berlin
Ein Vergleich der Energieträger Fernwärme und Gas zeigte deutliche Unterschiede in der Preiselastizität. Diese misst die prozentuale Änderung der nachgefragten Menge beispielsweise bei Gas oder Strom im Verhältnis zur prozentualen Preisänderung. Haushalte mit Fernwärme sparten preisbedingt durchschnittlich fünf Prozent, während Gasnutzer nur zwei Prozent einsparen konnten. Eine mögliche Ursache könnte eine bessere Information über Preiserhöhungen bei Fernwärme sein.
Studie belegt Wirksamkeit von nicht-monetären Faktoren
Nichtmonetäre Faktoren, wie öffentliche Appelle und Informationskampagnen, erwiesen sich als effektive Mittel, um kurzfristige Einsparungen zu erzielen. Im Vergleich zu Preisänderungen hatten diese einen signifikanten Einfluss auf die Heizenergieeinsparungen.
Die DIW-Studie kommt zu dem Schluss, dass solche nichtmonetären Instrumente in zukünftigen Energiekrisen verstärkt eingesetzt werden sollten. Zudem sei eine bessere Information der Haushalte über ihren Energieverbrauch notwendig, um die Wirksamkeit von Preisanreizen zu erhöhen.
Die Studie empfiehlt, in zukünftigen Krisen gezielte Entlastungen für einkommensschwache Haushalte in Betracht zu ziehen, um die finanziellen Belastungen durch hohe Energiekosten zu mildern und gleichzeitig Einsparanreize aufrechtzuerhalten. Quelle: DIW / ar