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Umfrage: Mehrheit für klimafreundlichen Heizungstausch

co2online hat im Februar und März 2023 zwei Befragungen mit insgesamt über 10.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern für seinen Trendreport Wärmewende durchgeführt. Die befragten Personen waren zu über 90 Prozent Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer. Die Fragen beschäftigten sich im ersten Teil mit allgemeinen Klimaschutzaspekten und im zweiten Teil mit aktuellen Fragen der Wärmewende.

Erneuerbare Energien bestimmen Klimaschutz

Wie wichtig ist Ihnen das Thema Klimaschutz für die politische Agenda? Über 80 Prozent gaben zu dieser Frage an, dem Klimaschutz eine sehr wichtige oder wichtige Wertigkeit zuzuordnen. Anschließend glauben jedoch 68 Prozent, dass die Klimaziele zur Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels nicht mehr eingehalten werden können. Die restlichen Befragten zeigten sich zum größtenteils vorsichtig optimistisch, sodass das Erreichen der Ziele mit einer Anstrengung verbunden sei.

Eine wichtige Maßnahme dazu ist der Ausbau der erneuerbaren Energien. 93 Prozent gaben an, den verstärkten Ausbau und die Nutzung in Deutschland für wichtig oder sehr wichtig zu bewerten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden zudem gefragt, welche Klimaschutzmaßnahmen sie in Ihrem persönlichen Alltag verwenden. Zu den meistgenannten Antworten gehörten die Nutzung von erneuerbaren Energien mit 63 Prozent, nicht zu fliegen oder ausgestoßenes CO2 zu kompensieren mit 57 Prozent und die energetische Sanierung des Hauses mit 55 Prozent. Außerdem wurde häufig genannt, dass nachhaltig produzierte Produkte verwendet werden oder das Fahrrad anstatt des Autos genutzt wird.

Finanzielle Belastung und fehlende Planungssicherheit bremsen Heizungsaustausch

Soll ich meine Heizung ersetzten oder muss ich das demnächst sogar tun? Diese Unsicherheiten herrschen aktuell bei vielen Hausbesitzerinnen und Hausbesitzen. Bei der Befragung gaben 79 Prozent an, dass veraltete Gas- und Ölheizungen durch klimafreundliche Alternativen ersetzt werden sollten. Ein Großteil wünscht sich dazu gesetzliche Vorgaben und Förderprogramme. Anschließend wurden die Teilnehmenden konkret befragt, ob sie ein Gesetzesvorhaben mit der Anforderung von 65 Prozent erneuerbare Energiequellen für neu eingebaute Heizungen unterstützen würden. Das Ergebnis ist gespalten. Bei zehn Prozent der Befragten ohne klare Tendenz stimmten 46 Prozent mit ja ab, wohingegen 44 Prozent nein antworteten. Bessere finanzielle Unterstützung für erneuerbare Energie, genügend geschulte Handwerkerinnen und Handwerker und eine transparente Aufschlüsselung gaben Personen als Hauptgründe an, die sie zu einer Meinungsänderung bringen könnten.

Bei einem Heizungswechsel gaben 9 Prozent der Teilnehmenden an, weiterhin ein fossiles Heizungssystem einzusetzen. Gründe dafür seien, dass erneuerbare Energie nicht effizient genutzt werden könnten, der Einbau günstiger wäre oder ein fossiles System eingebaut werden soll, bevor diese verboten werden. Finanzielle Bedenken sind jedoch auch unabhängig vom Heizsystem unter den Hauseigentümerinnen und Hauseigentümern zu erkennen. Nur 20 Prozent sagten aus, sich keine finanziellen Sorgen um den Heizungswechsel zu machen. Dagegen sind 46 Prozent besorgt und 34 Prozent unsicher. Aussagekräftig dafür ist auch die Frage nach der Planungssicherheit in Deutschland. 73 Prozent bewerten diese für einen Heizungstausch aktuell mit nicht gut oder eher nicht gut. Nur 8 Prozent sind dagegen positiv gestimmt. „Die aktuelle Debatte über die Gesetzesdetails führen allerdings zu einer massiven Verunsicherung bis hin zur tiefen Sorge, mögliche Herausforderungen nicht stemmen zu können“, kommentiert co2online Geschäftsführerin Tanja Loitz die Ergebnisse. Quelle: co2online / fk