Zu den alltäglichen Aufgaben professioneller Energieberater gehört unter anderem das Berechnen von Wärmebrücken. Dabei ermitteln sie nicht nur den Wärmebrückenkoeffizienten, sondern auch die niedrigste Oberflächentemperatur und den sogenannten fRsi-Wert. Liegt der Grenzwert über 0,7, soll nach Norm die Schimmelpilzbildung vermieden werden. Fragt man genauer nach,wie der Grenzwert von fRsi = 0,7 mit den Temperaturen und dem Innenraumklima zusammenhängt, stellt sich immer wieder heraus, dass dies nicht wirklich bekannt ist. Auch die Suche im Internet bringt nichts Erhellendes oder gar vollkommen falsche Antworten.
Ernüchterung breitet sich aus
Es ist schon manchmal ernüchternd: Geht man zu einer Energieberatung in einen Altbau und kommt später in die Verlegenheit, bei einigen Anschlüssen des Bestandes die Wärmebrücken zu berechnen, stellt man fest, dass die Oberflächentemperatur auf der Innenseite zu niedrig ist bzw. der fRsi-Wert unter 0,7 liegt. Was man aber nicht findet, ist Schimmel. Umgekehrt kann es auch passieren: Ich habe alles richtig gemacht, die Oberflächentemperatur liegt nach Norm gering über 12,6 °C und nach geraumer Zeit beschwert sich der Eigentümer über Schimmel. Wie kann das sein? Die Antwort ist eigentlich recht einfach: Wir Bewohner verhalten uns nicht normgerecht, geschweige denn das Gebäude oder der Schimmel. Insofern gibt es beim Schimmel kein Schwarz (wächst) oder Weiß (wächst nicht), sondern es ist alles ein fließender Übergang.
Alles hängt zusammen
Betrachten wir die Norm, die für den Mindestwärmeschutz verantwortlich ist, also die DIN 4108-2 [1], doch etwas genauer. Dort steht: „An der ungünstigsten Stelle ist bei stationärer Berechnung unter den Randbedingu ...
