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Fachkräftemangel kostet 7 Mrd. Euro

Im vergangenen Jahr konnten insgesamt rund 70.000 Ingenieurstellen nicht besetzt werden. Das ist eine Steigerung von 45 Prozent gegenüber dem Jahr 2006.

Im vergangenen Jahr konnten insgesamt rund 70.000 Ingenieurstellen nicht besetzt werden. Das ist eine Steigerung von 45 Prozent gegenüber dem Jahr 2006. Der Fachkräftemangel kostet der Volkswirtschaft jährlich über sieben Milliarden Euro. Mehr als 70 Prozent der in einer Umfrage vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln befragten Unternehmen fordern die Stärkung des technisch-naturwissenschaftlichen Unterrichts als wichtigste politische Maßnahme gegen den Fachkräftemangel. VDI-Direktor Dr. Willi Fuchs betonte, dass dringend Lösungen erarbeitet werden müssen, da die Absolventenzahlen nicht mehr ausreichen, um die altersbedingt aus dem Erwerbsleben ausscheidenden Ingenieure zu ersetzen. In der Studie wurden 2 700 Unternehmen befragt. Erstmalig wurden dabei die tatsächlich offenen Stellen für Ingenieure ermittelt. Entgegen der bislang vorsichtig geschätzten Dunkelziffer der auf dem so genanten "Graumarkt" gesuchten Ingenieure ergab sich, dass faktisch etwa sieben Mal so viele offene Ingenieurstellen vorliegen, wie der Bundesagentur für Arbeit (BA) gemeldet werden. Die von der BA angegebene 44-prozentige Meldequote trifft für gering und mittel qualifizierte Tätigkeitsgruppen zu. Für das Segment der Ingenieure erweist sie sich jedoch als zu hoch. Hier liegt die entsprechende Quote bei knapp 13 Prozent. Das heißt, der BA wird nicht einmal jede siebte offene Ingenieurstelle gemeldet. Bezüglich der gewünschten Maßnahmen seitens der Politik ergab sich ein klares Bild: Deutlicher Spitzenreiter bei den befragten Unternehmen ist die Stärkung des technisch-naturwissenschaftlichen Unterrichts (fast 75 Prozent Zustimmung). Verbesserte Bedingungen an technischen Hochschulen wünschen sich über die Hälfte der befragten Firmen. Knapp 45 Prozent halten öffentliche Stipendienprogramme für Ingenieurstudierende für sinnvoll. Der Einführung eines Technikrats stehen zwei Drittel der Unternehmen mit hoher bis mittlerer Priorität gegenüber. 75 Prozent der Befragten Unternehmer und Manager im Maschinenbau sowie bei den Ingenieurdienstleistern stuften die Verfügbarkeit von Ingenieuren als "schlecht" bzw. "sehr schlecht" ein. Ähnlich problematisch ist die Situation in der Elektroindustrie und im Fahrzeugbau.
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