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ENERGIE

Stromlücke oder Stromlüge?

Der bis zum Jahr 2020 vorgesehene Ausstieg aus der Nutzung der Kernenergie gefährdet nicht die Versorgung Deutschlands mit Strom. Das ist das zentrale Ergebnis einer aktuellen Kurz-Studie „Atomausstieg und Versorgungssicherheit“ des Umweltbundesamtes (UBA). Presseschlagzeilen zeichnen in den letzten Wochen das Bild von Stromengpässen in Deutschland spätestens ab dem Jahr 2012, wenn der beschlossene Ausstieg aus der Nutzung der Kernenergie umgesetzt wird. Das UBA widerspricht dem auf Basis eigener Berechnungen. „Die Versorgungssicherheit mit Strom ist in Deutschland nicht gefährdet - eine ‚Stromlücke’ ist nicht zu erwarten“, sagt UBA-Präsident Prof. Dr. Andreas Troge.

Kraftwerksstilllegungen werden kompensiert
Ausgehend von Daten über den bestehenden Kraftwerkspark rechnet das UBA in seiner Studie vor, dass unter Beibehaltung des gesetzlich festgelegten Zeitplans trotz anstehender Stilllegungen von Kraftwerken genug elektrischer Strom in Deutschland zur Verfügung stehen wird, indem die folgenden Ziele der Bundesregierung realisiert werden:

  • Senkung des Bruttostromverbrauchs um 11% bis zum Jahr 2020 gegenüber 2005
  • Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung, vor allem auf Erdgas-Basis, um den Anteil von KWK-Strom auf 25% bis zum Jahr 2020 zu verdoppeln und
  • Ausbau der erneuerbaren Energien auf knapp 30% der Stromerzeugung bis zum Jahr 2020.

Kondensationskraftwerke werden unwirtschaftlich
Es spiele zwar auch der Ersatz von Kraftwerken - etwa durch den derzeit heftig diskutierten Neubau effizienter Kohlekraftwerken - eine Rolle. Die Frage, welcher Kraftwerkstyp gebaut wird, werde nach Ansicht des UBA maßgeblich durch den Europäischen Emissionshandel beeinflusst. Die Verknappung und Versteigerung der Zertifikate sowie steigende Brennstoffpreise und der Anstieg der Investitionskosten für den Kraftwerksbau würden bei gegenwärtigen Strompreisen dazu führen, dass herkömmliche Kondensations-Kohlekraftwerke im Gegensatz zur Kraft-Wärme-Koppelung und erneuerbaren Energien unwirtschaftlich werden. GLR

Zur Studie Atomausstieg und Versorgungssicherheit

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