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Energiepass-Trainingslager

Editorial


Wann geht es endlich los? Seit Anfang Januar scheint es, als ob ganze Scharen von potenziel­len Energiepass-Ausstellern dem Startschuss entgegen fiebern. Noch hat das Bundesministerium für Verkehr, Wohnungswesen und Stadtentwicklung den Sommer 2006 für das Inkrafttreten der EnEV ins Auge gefasst. Ob die Zeit dafür reicht, ist fraglich, denn bis dahin sind noch einige Abstimmungshürden zu nehmen.

Mit guter Kondition dürften die 30 Teilnehmer starten, die von der Dena ins Energiepass-Trainingslager geschickt wurden. In einem Feldversuch testeten sie in den vergangenen Wochen den Energiepass für Nichtwohngebäude. Vier von ihnen haben uns von ihren Erfahrungen berichtet. Sieben bis zwölf Tage benötigten sie, bis das jeweilige Gebäude mit der DIN V 18599 bewertet und der Energiepass ausgestellt war. Unter optimalen Voraussetzungen könne nach der Einarbeitung etwa die Hälfte des Zeitaufwandes eingespart werden - so Felicitas Kraus von der Dena. Setzt man einen Tagessatz von 400 Euro an, müssten die Probanden zwischen 1400 und 2400 Euro für den Nichtwohn­gebäude-Pass abrechnen.

Wer soll das bezahlen? fragte ein Feldtestteilnehmer. Ein anderer lieferte prompt die Antwort darauf: Synergieeffekte nutzen , heißt seine Empfehlung. Er sieht die Erstellung des Energiepasses nicht als Einzeldienstleistung, sondern als Beratungsbestandteil.

Soll ein Gebäude z. B. modernisiert werden, ist eine Gebäudebegehung unumgänglich. Dabei können gleich die Daten erfasst werden, die für die Energie­passerstellung erforderlich sind. Mehrkosten und Aufwand werden damit gesenkt.

Wer darüber nachdenkt, ob er ins Energiepass-Training für Nichtwohngebäude einsteigen will, sollte vorher zwei Fragen klären: Kenne ich mich schon ausreichend mit der technischen Ausstattung von Nichtwohngebäuden aus? Wo sind meine potenziellen Kunden? Denn Trainingseinheiten für die DIN V 18599 alleine reichen noch lange nicht aus, um sich die energetische Bewertung von Nichtwohngebäuden als neues Betätigungsfeld zu erschließen - auch das technische Fachwissen und die Beratungskompetenz muss stimmen.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen!

Mit sonnigen Grüßen


Energieberaterin und Chefredakteurin Dipl.-Ing. Britta Großmann