Springe zum Hauptinhalt Springe zum Hauptmenü Springe zur SiteSearch
Historischer Wärmeschutz — Innendämmung

Die Taupunktmythologie

„Da verschiebt sich doch der Taupunkt!“, wird bei Beratungen um die Innendämmung stets geargwöhnt, als hätte die Taupunkttemperatur einen festen Ort im Bauteil und hinge nicht auch vom Feuchtegehalt im Bauteil ab. Nicht viel sachlicher geht es seit 2009 in der EnEV zu. Für Sichtfachwerkwände mit Innendämmung genügt dort ein U-Wert von 0,84 W/(m2K). Regenfeuchtes Fachwerk müsse trockengeheizt werden, was eine zu starke Innendämmung behindere [1]. Warum Fachwerkhäuser über Jahrhunderte dem Regen standhielten, obwohl sie nur teil- oder nichtbeheizt wurden, bei hoher Belegungsdichte und Nutztierhaltung im Haus, bleibt bei dieser These ungeklärt. Ein Blick in die Geschichte Die Innendämmung ist keine neue Technik. Der erste Großauftrag der Firma Grünzweig und Hartmann bestand 1890 in der Innendämmung eines Sheddaches einer Kaiserslauterer Spinnerei, um das abtropfende Tauwasser von der kalten Dachunterseite zu unterbinden. Sautter beschrieb die 1948 verfügbaren Techniken [2]: „Wände mit innerer Dämmschicht sind wegen des geringeren Wärmeentzugs … und der geringeren Anheizzeit Wänden mit mittlerer Dämmschicht und auch den Leichtstein-Dämmwänden überlegen.“ Vorhangfassade und WDVS lagen damals noch außerhalb der Vorstellungswelt. Abb. 1 zeigt eine Werbung für die Korksteindämmung von 1920, das werbende Buch „Der Korksteinbau“ erschien 1905 [3]. Im 1. Weltkrieg kam die Torfplatte als Innen-Dämmstoff hinzu. Damals wurden die Dämmplatten verputzt. Die Fugendichtheit trug wesentlich zur Tauwasserfreiheit bei. A ...

Jetzt weiterlesen und profitieren.

+ GEB E-Paper-Ausgabe – jeden Monat neu
+ Kostenfreien Zugang zu unserem Archiv
+ Fokus GEB: Sonderhefte (PDF)
+ Weiterbildungsdatenbank mit Rabatten
+ Webinare und Veranstaltungen mit Rabatten
uvm.

Premium Mitgliedschaft

2 Monate kostenlos testen