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Test: Ineffiziente Wechselrichter schmälern Nutzen von Heimspeichern

Der Heimspeichermarkt ist im vergangenen Jahr um 150 Prozent auf über 530.000 neu installierte Geräte gewachsen. Vier von fünf Speichersysteme sind mit einem Hybridwechselrichter ausgestattet, der den Solar- und Batteriewechselrichter in einem Gerät vereint. Doch die arbeiten zum Teil sehr ineffizient. Darauf weist die Stromspeicher-Inspektion 2024 hin. In dem jährlichen Test vergleicht und bewertet die Forschungsgruppe Solarspeichersysteme der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW Berlin) die Energieeffizienz von PV-Batteriesystemen.

Den Vergleich unterschiedlich effizienter 10-Kilowatt-Wechselrichter bei einer Leistungsabgabe von 200 Watt hat sie neu aufgenommen. Und der zeigt beachtliche Unterschiede auf: Während einer der Hybridwechselrichter mit einem Teillastwirkungsgrad von 92 Prozent herausragte, kam das Gerät mit der geringsten Umwandlungseffizienz auf einen Wirkungsgrad von lediglich 71 Prozent. „Einfach gesagt: Je höher der Wechselrichterwirkungsgrad ist, desto höher ist der Nutzen des Batteriespeichers“, erläutert Johannes Weniger, Initiator der Stromspeicher-Inspektion. Vor allem Haushalten mit einem geringen nächtlichen Stromverbrauch rät er, bei der Wahl des Wechselrichters auf hohe Teillastwirkungsgrade zu achten.

HTW Berlin bemängelt fehlerhafte Herstellerangaben

Im Rahmen der Stromspeicher-Inspektion 2024 hat das HTW-Forschungsteam die Labormesswerte von 20 Lithium-Batteriesystemen von 14 Herstellern analysiert. Den Spitzenplatz hat ein Gerät mit einem Batteriewirkungsgrad von 97,8 Prozent erreicht. Das Schlussschlicht kam nur auf einen Wirkungsgrad von 87,9 Prozent. Beim Stand-by-Verbrauch erzielte ein AC-gekoppelte Heimspeicher den Bestwert mit zwei Watt. Im Durchschnitt benötigen die getesteten Modelle im Stand-by-Modus eine Leistung von 13 Watt. Der ineffizienteste Wechselrichter allerdings zog bei entladenem Batteriespeicher beträchtliche 64 Watt aus dem Stromnetz. „Sein gemessener Stand-by-Verbrauch ist damit um den Faktor zehn höher als vom Hersteller auf dem Datenblatt angegeben. Aus Sicht der Verbraucher:innen ist das besonders enttäuschend“, sagt Studienmitautorin Cheyenne Schlüter.

Abweichungen zwischen den Labormesswerten und Herstellerangaben identifizierten sie und ihre Kolleg:innen ebenfalls bei der Speicherkapazität. Ein vom Hersteller deklarierter 15-Kilowattstunden-Batteriespeicher erreichte auf dem Prüfstand gerade einmal eine nutzbare Speicherkapazität von 13,3 Kilowattstunden. Weitere Beispiele für eine mangelhafte Transparenz und Plausibilität der Datenblattangaben finden Sie in der Stromspeicher-Inspektion 2024. Quelle HTW Berlin / jb